Hilfe steht an erster Stelle

WALDWEILER/KELL AM SEE. Er will mit Hunden arbeiten, sportliche Erfolge erzielen, aber vor allem Menschen in Notsituationen helfen. Tobias Zimmer aus Waldweiler, 13 Jahre alt, gehört zu den jüngsten Experten für Rettungshunde in Deutschland.

"Rettungshundearbeit ist mehr als ein Hobby. Sie bietet die Möglichkeit, mit den Hunden zu arbeiten und gleichzeitig Menschen zu helfen", sagt der Vorsitzende des Keller Vereins für Deutsche Schäferhunde, Gerhard Zimmer. Dass sein Sohn Tobias in seine Fußstapfen tritt, macht ihn besonders stolz.Tobias ist gerade mal 13 Jahre alt. Schon jetzt hat er sich absolut dem Hundesport verschrieben. Was nicht verwundern sollte, denn schließlich hat er ein großes Vorbild direkt zu Hause.Vom Fußball zur Arbeit mit Hunden

"Mein Vater ist schon lange Hundeführer. Es hat mir sehr gefallen, wie man mit Hunden umgehen kann und welch guten Charakter diese Tiere haben", sagt der 13-Jährige.Der Faszination folgte die konsequente Entscheidung, es ebenso zu machen wie sein alter Herr: "Ich habe früher Fußball gespielt. Aber in erster Linie befasse ich mich jetzt mit Hunden."Tobias hat bereits mehrfach bewiesen, wie gut er mit den Tieren zurecht kommt. Die Rettungshunde-Prüfung bestand er zusammen mit seiner Hündin "Ilka vom Aalenbach" mit Bestleistung. Er war der jüngste Teilnehmer des Himmelberg-Pokals-Pokals und der deutschen Agility-Meisterschaft in Thalfang (der TV berichtete). Auf der Landesjugendmeisterschaft in Otterbach erreichten Tobias und Ilka einen hervorragenden dritten Platz.Die Stärke des Duos aus Waldweiler ist die Fährtenarbeit. Denn nicht der Sport steht im Vordergrund, sondern das Ziel, Menschen in Notsituationen zu helfen. "Der Nachwuchs der Rettungsstaffeln ist mit solchen Jugendlichen, die mit Herz und Talent ihre Freizeit dem Hundesport widmen, gesichert", betont Gerhard Zimmer.Es ist ihm sehr wichtig, dass die Bedeutung der Ausbildung von Rettungshunden und ihren zweibeinigen Partnern auch öffentlich diskutiert wird.Mit der Gründung der Ortsgruppe Kell und Umgebung des Vereins für Deutsche Schäferhunde setzten sich Hundehalter aus dem Hochwald Anfang der 80er das Ziel, Zucht, Haltung und Ausbildung des Schäferhundes als gefragtester Gebrauchshund zu pflegen und zu verbessern."Wir hatten dabei immer das Ziel vor Augen, gesunde und für den Einsatz geeignete Hunde hervorzubringen", betont Gerhard Zimmer. "Wir waren und sind uns darüber einig, dass die Schutzhundeprüfung kein Selbstzweck, sondern die konsequente Selektion der besten Zuchttiere nach den Kriterien von Triebverhalten, Selbstsicherheit und Belastbarkeit darstellen muss, abgesehen von seinem Selektionswert für die Zucht."Mit einem Vorurteil will Zimmer aufräumen. "Durch die Schutzdienstausbildung werden unsere Hunde keineswegs bösartig und unkontrollierbar gemacht. Das Gegenteil ist der Fall. In den Übungsstunden der Ortsgruppe Kell kann man sich davon überzeugen, dass unsere Hunde bei der Schutzdienstausbildung ihre artgerechten und angeborenen Instinkte wie Beute- und Jagdverhalten ausleben können."Ausbildung verhindert gefährliche Triebstaus

Somit verhindere die Schutzdienstausbildung die Entstehung "gefährlicher Triebstaus", die oft die Ursache für "vermeidbare Unfälle mit möglicherweise tödlichem Ausgang" seien. "Wenn ein Hund bissig oder auch nur unsicher ist, kann er keine Prüfung bestehen. Gefordert wird nicht ein unberechenbares Tier, sondern ein in vielen Bereichen einsetzbarer, gutartiger Hund mit sicherem Wesen und Umgang", betont Gerhard Zimmer.Die Hundesportler der Ortsgruppe in Kell am See wollen mehr als sportliche Erfolge. "Wir wollen menschliche Erfolge. Erfolge im Rettungswesen, bei der Suche nach vermissten Menschen und bei der Rettung von Personen. Jedes gut ausgebildete Team vergrößert die Chancen, bei einer Personensuche erfolgreich zu sein", sagt Zimmer. Auf seinen Sohn Tobias, das weiß er, kann er sich dabei verlassen.

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