Hochwaldkaserne: Drei Zelte und Sanitärcontainer stehen bereits - Versorgung der Flüchtlinge noch nicht geklärt

Hermeskeil · Auf dem Gelände der Hochwaldkaserne in Hermeskeil sind in der vergangenen Woche drei Zelte aufgebaut worden. Noch sind sie leer. Doch schon in dieser Woche sollen dort Menschen einquartiert werden. Die Zelte dienen als Übergangsunterkunft für Flüchtlinge. Wie die Asylbewerber mit Essen versorgt werden sollen, steht noch nicht fest.

Dass in den drei Zelten auf dem ehemaligen Exerzierplatz in den kommenden Tagen Menschen leben sollen, ist kaum vorstellbar. Ohne Trennwände, 125 Flüchtlinge pro Zelt. Diese Notunterkünfte verfügen zwar über Heizung und Klimaanlagen, Luxus ist das allerdings nicht. Nur für das Nötigste ist gesorgt. Um zu duschen und zur Toilette zu gehen, sind Container aufgestellt worden. Die Betten für die bis zu 375 Menschen sollten am Montag geliefert werden. Außerdem wurden in der an den Zeltplatz angrenzenden Turnhalle Anschlüsse für Waschmaschinen installiert.

In der Sporthalle sollen die Flüchtlinge auch mit Essen versorgt werden, mit Lunchpaketen zum Frühstück und Abendessen, mittags mit einer warmen Mahlzeit. Wer das Catering übernimmt, sei noch nicht klar, sagt Hartmut Heck, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil. Das Deutsche Rote Kreuz, das die Gesamtorganisation übernehme, sei gerade in Gesprächen mit möglichen Anbietern. Mit denen muss man sich schnell einig werden, denn bereits am Mittwoch könnten die ersten Menschen in die Notquartiere im Hochwald einziehen. Fest steht dieser Termin allerdings noch nicht, das Integrationsministerium konnte auf Nachfrage kein genaues Datum nennen.

"Im Moment muss man mit Kompromissen leben", sagt Günther Schartz, Landrat des Kreises Trier-Saarburg. Die Flut an Flüchtlingen stelle das Land und die Kommunen vor große Herausforderungen. Deswegen will das Land, das in der Hochwaldkaserne im Herbst eine neue Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) eröffnen wird, in Abstimmung mit dem Kreis, der VG und der Stadt Hermeskeil bereits ab dieser Woche Menschen in Hermeskeil unterbringen (der TV berichtete). Die Zelte dienen als Übergangsquartier und werden wieder abgebaut. Zurzeit werden die für die Afa vorgesehenen Blocks, die bis 2006/2007 den Bundeswehrsoldaten als Unterkünfte dienten, umgebaut: Duschen und Toiletten werden saniert, Trockenbauer haben am Montag begonnen, Trennwände in den Räumen zu installieren, außerdem werden neue Wasserleitungen sowie Glasfaserkabel verlegt und die Gebäude etwa mit Brandschutztüren und Feuermeldern ausgerüstet. Neue elektrische Leitungen wurden bereits verlegt.

750 Menschen werden in der neuen Afa untergebracht. Sechs Gebäude der Ex-Kaserne stehen dafür zur Verfügung, mit Essen werden die Flüchtlinge im ehemaligen Unteroffiziersheim versorgt. Das Land teilte am Freitag auf TV-Anfrage mit, dass die Afa bereits im Oktober - vor dem bisher geplanten Stichtag 1. November - öffnen könne. Das wollte Günter Pick, Prokurist bei der Firma Schnorpfeil, nicht bestätigen. "Wir bleiben vorerst bei November." cofi

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