Hochzeitstapete und edle Stoffe

Nachdem die Renovierung des Trauzimmers im Hermeskeiler Rathaus jahrelang auf der Wunschliste der Verbandsgemeinde gestanden hat, können Hochzeiter dort nun endlich in zeitgemäßem Rahmen den Bund fürs Leben schließen.

 Jennifer Holz und Michael Stüber haben sich im grundlegend renovierten Hermeskeiler Trauzimmer das Jawort gegeben. Mit im Bild Standesbeamter Wolfgang Nellinger (rechts) und Bürgermeister Michael Hülpes. TV-Foto: Ursula Schmieder

Jennifer Holz und Michael Stüber haben sich im grundlegend renovierten Hermeskeiler Trauzimmer das Jawort gegeben. Mit im Bild Standesbeamter Wolfgang Nellinger (rechts) und Bürgermeister Michael Hülpes. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. (urs) Mancher hat schon nicht mehr damit gerechnet. Doch nun ist es tatsächlich so weit: Das Trauzimmer der Verbandsgemeinde Hermeskeil präsentiert sich in einem zeitgemäßen Licht. Eine hell verputzte Außenwand und die mit weißer Farbe aufgepeppte, einst dunkle, Holzvertäfelung an den Stirnseiten schaffen eine völlig andere Atmosphäre. Um die Fenster sind edel gemusterte Gardinen aus feinem Stoff drapiert. Das i-Tüpfelchen ist jedoch die Wand gegenüber, die sich bilderlos, allein durch ihre ausgefallene Tapete als Hingucker erweist."Diese Tapete ist eine echte Hochzeitstapete", lenkt Bürgermeister Michael Hülpes bei der Präsentation des Raumes alle Augen auf den Wandschmuck in festlichem Gold und Rot. Die beauftragte Innenarchitektin habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies eine ganz besondere Tapete sei, die sich hervorragend eigne für ein Trauzimmer. Doch auch sonst habe sich die Verwaltung um ganz spezielle Materialien für das Zimmer bemüht, versichert Hülpes. Sei es die zeitgemäße Gestaltung von Decke und Beleuchtung oder die dem Anlass angemessene Dekoration."Bisher hatten wir hier den Charme der 50er Jahre", begrüßt Büroleiter Werner Haubrich die Neugestaltung. Angaben zu den Ausgaben kann er derzeit nicht machen. Es stünden noch zwei entscheidende Rechnungen aus. Wichtiger als die Summe ist laut Haubrich jedoch, "dass wir das nach sechs Jahren endlich hinbekommen haben". Die Neugestaltung des Trauzimmers hatte nämlich immer wieder zurück gestellt werden müssen. Allerdings nicht, weil anderes wichtiger erschien oder weil die Zeit es nicht erlaubte. Die unüberwindliche Barriere errichtete vielmehr das beständige "Nein" der Kommunalaufsicht, die die Haushaltspläne überprüft. Parallel dazu häuften sich kritische Hinweise der Brautpaare, von denen sich Jahr für Jahr etwa 60 in Hermeskeil da Ja-Wort geben. Sogar von privat wurden der Verwaltung Spenden angeboten.Erfolg beschieden war dem Projekt aber erst, als auch der Rechnungsprüfungsausschuss eine baldige Renovierung empfahl: Der Raum sei "nicht mehr ansprechend". Mit Beginn der Arbeiten bestätigte sich dann, dass das kein Luxus war, sondern, so Hülpes, eine "zeitgemäße Notwendigkeit". Denn unter den Tapeten kamen Zeitungen von 1961 zum Vorschein. In jener Zeit diente der Saal noch als Sitzungszimmer der Amtsverwaltung. Mit Telefon- und EDV-Anschluss ausgestattet wird der Raum aber auch künftig zusätzlich für Besprechungen oder für Wahlen zur Verfügung stehen.

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