Holz und guter Wille

LAMPADEN. (hm) Es gibt kaum Projekte innerhalb des Orts, an denen Johann Kirchen nicht beteiligt ist oder war. Ehrenamtliche Tätigkeiten sind für ihn eine Selbstverständlichkeit.

Im Jahr 1960 zog Kirchen von Hinzenburg nach Lampaden, heiratete seine Ehefrau Rosi und legte seine Meisterprüfung im Schreinerhandwerk ab. Bereits ein Jahr später wurde der dreifache Vater zum Gründungsmitglied des Schützenvereins. Seit dieser Zeit engagiert er sich nach Kräften für den Verein. Neun Jahre war Kirchen Kassierer, ehe er Brudermeister, also Vorsitzender, wurde. Den Job hat er inzwischen an einen Jüngeren weitergegeben. Die Zeit möchte er jedoch nicht missen. "Ich habe viele Zeltlager für Jugendliche mitorganisiert und war als Betreuer tätig. Das Arbeiten mit der Jugend hat mir immer viel Freude bereitet", sagt Kirchen. In seinem Beruf als Schreinermeister arbeitete er die letzten 13 Jahre seiner Berufszeit bei der Handwerkskammer Trier. Dort bildete er mehr als 200 Lehrlinge aus. "Die Hauptaufgabe war die Vollausbildung Lernbehinderter. Doch oft handelte es sich um Jugendliche, die in den Elternhäusern vernachlässigt wurden und keine schulische Förderung erhielten", erklärt Kirchen. Im Gemeinderat Lampaden wirkte er jahrelang mit, auch als Erster Beigeordneter im Gemeindevorstand. "Wahrscheinlich wäre ich schon 1965 in den Gemeinderat eingezogen. Doch ein Kuriosum hat dies verhindert. Wir hatten Mehrheitswahl, also eine Direktwahl des Bürgers. Doch es gab eine weitere Person mit dem Namen Johann Kirchen. Auf uns beide fielen zahlreiche Stimmen, die bei weitem gereicht hätten, um in den Rat zu kommen, doch die meisten wurden als ungültig gewertet, weil man sie nicht eindeutig einem von uns beiden zuordnen konnte. Die Folge war, dass keiner von uns beiden es schaffte." Rund 40 Jahre war Kirchen im Verwaltungsrat, damals Kirchenvorstand genannt, und im Pfarrgemeinderat. "Mit 25 Jahren habe ich dort unter älteren Menschen mitgewirkt und viel von ihnen gelernt", erinnert sich der ehemalige Kommunionhelfer und Lektor. Wo es im Ort etwas zu arbeiten gab, war Kirchen dabei. Ob beim Bau der Leichenhalle, "wo ich unter anderem ein Jahr lang damit beschäftigt war, jeden Tag aufs Neue Arbeitskräfte zu mobilisieren", beim Bau des Gemeindehauses oder beim aktuellen Umbau der Marien-Kapelle im Ortsteil Geisemerich. Die Umgestaltung ausgesonderter Kirchenbänke zu Sitzgelegenheiten in der Kapelle ist eine seiner handwerklichen Aufgaben. Schon 1968 bei der Renovierung der Kirche habe er aus der Kommunionbank vor dem Altarbereich einen Beichtstuhl geschreinert. Auch beim Bau des Schützenhauses war seine Arbeitskraft stets gefragt. Doch es gibt auch Zeiten, wo er mal ganz abschaltet. Nämlich dann, wenn seine fünf Enkelchen ihren Opa besuchen.

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