Hund müsste man sein

THALFANG. (gkl) Für 200 Hunde war am vergangenen Wochenende Thalfang der Nabel der Welt - natürlich der Hundewelt. Im Ferienpark Himmelberg ging es für Fox und Nessy, Sunny und Rex um den internationalen Himmelberg Pokal. Am Start waren dabei Vierbeiner aus Luxemburg und den Niederlanden genauso wie aus der Schweiz und der Tschechischen Republik.

Die Disziplin, in der Deutscher Schäferhund und Labrador genauso antraten wie Pudel und Mischling, hieß Agility. Für alle, die sich darunter nichts vorstellen können, prangte auf dem Programmheft groß und deutlich die Überschrift: "Sportliches Freizeitvergnügen für Hund und Mensch." 1977 hechteten Hund und Mensch erstmals über einen Parcours, der so aussieht, als wäre er für ein Springreiterderby für Miniponys hergerichtet worden. Heimat von Agility ist das Britische Königreich, wo eine Gruppe von Dienst- und Polizeihunden erstmals mit dieser Sportart in Erscheinung trat. Was damals als eine Pausenattraktion gedacht war, ist inzwischen zu einer ernsthaft betriebenen Sportart geworden, die auch den Sprung über den Ärmelkanal geschafft hat. 1988 gab es die ersten inoffiziellen, seit 1991 die offiziellen Europameisterschaften - abgesegnet von der Dachorganisation der Hundeverbände. Wer mit Agility in Thalfang zum ersten Mal Bekanntschaft machte, der konnte schon Zweifel daran bekommen, ob das denn wirklich ein Freizeitvergnügen auch für den Hund sein könnte. Ein Dutzend Hindernisse müssen vom besten Freund des Menschen überwunden, durchsprungen oder auch durchkrochen werden. Dies alles natürlich gegen die Uhr und unter den strengen Blicken der Schiedsrichter, die jeden Fehltritt, jede Verweigerung mit Strafpunkten ahnden. Wenn man die Tiere aber genau beobachtet, hat man tatsächlich den Eindruck, dass ihnen dieser Sport Spaß macht. Ohne Hilfsmittel, Leine oder Halsband jagen die Vierbeiner, nur angeleitet durch die Stimme ihres Besitzers, über das abgesteckte Feld. Am Ziel sah man etliche Hundeführer, die schon etwas Atemnot hatten, weil ihr Freund eine so gute Zeit vorgelegt hatte. Man konnte sich dem Eindruck nicht erwehren, dass als oberstes Gebot galt: geschimpft wird nicht. Auch wenn Indra oder Laura ein Hindernis ausgelassen haben, wenn Charly von der Wippe zu früh abgesprungen ist und die Preisrichter Punkte abzogen, die Hunde wurden gestreichelt, liebkost und für das Geleistete gelobt. Ein Teilnehmer, dessen Hund wohl der nötige Ernst fehlte, nahm die Sache mit Humor und konnte kaum mehr aufhören zu lachen über die Fehler, die seinem Begleiter unterlaufen waren. Da mag mancher Zuschauer gedacht haben: Hund müsste man sein. Schon zum siebten Mal veranstaltete die Ortsgruppe Hermeskeil und Umgebung des Vereins für Deutsche Schäferhunde im Thalfanger Ferienpark Himmelberg den Wettstreit um den Himmelberger Pokal, kombiniert mit den Wettkämpfen um Wanderpokale einer großen Brauerei aus der Eifel. Die Veranstaltung ist zu einer festen Größe im Vereinsleben und auch in der Region geworden. Die Betreiber des Ferienparks wissen, dass sie dann immer ausgebucht sind. Viele Teilnehmer buchen nach Ende des Wettbewerbs direkt schon für das nächste Jahr.

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