Waldweiler. (hm) Im Mittelpunkt des Jugendtheater-Stückes steht ein Mini-Drama, in dem ein sozialer Konflikt in einer kurzen Szene dargestellt wird. Sobald diese gespielte Alltagssituation zu eskalieren droht, stoppt der Moderator der Show mit Hilfe eines Gongs die Schauspieler. Er leitet anschließend ein Gespräch mit den Zuschauern, indem er versucht, durch Fragen mit dem Publikum die Ursache des Konflikts zu erkennen. Als Koordinator des Gesprächs unterstützt er das Publikum, aus der Vielfalt der Meinungen positive Lösungen zu formulieren. Er sucht mit ihnen nach sozialen Kompetenzen, die für das Lösen des Konflikts notwendig sind. Einzelne Zuschauer werden anschließend ermutigt, ihre Ideen zur Lösung des Konflikts schauspielerisch umzusetzen.Die Darsteller spielen eine Situation, wie sie sich oft in der Realität darstellt, und greifen das Thema "Aggressionen" auf. So wird etwa die Freundin eines Jugendlichen belästigt, der Junge beleidigt. Wie er sich verhalten soll, ist die gestellte Frage. "Ich glaube, es wäre das Beste, wenn wir einfach weggehen, ohne zu reagieren", meldet sich Marco. Dann kommt die Aufforderung an ihn, die Situation mitzuspielen. Erst zögert Marco, doch dann macht er seine Sache gut. Der Angreifer tobt sich aus, doch die verbalen Angriffe verpuffen in der Luft, Marco und seine Freundin lassen ihn stehen und gehen davon."Ich weiß nicht, ob ich in der Realität so reagieren würde. Es gehört so viel Selbstbeherrschung dazu", sagt Marco. Genau das ist aber das Thema des Trainings, und den jugendlichen Zuhörern wird klar, dass sie noch eine Menge zu lernen haben. Aber der Anfang ist gemacht, und das "People's Theater" hat den Anstoss für einen Denkprozess gegeben. "Generell versteht sich die Show allerdings als Impuls für die jeweilige Einrichtung", bemerkt Jugendpfleger Michael Binder von der Verbandsgemeinde Kell am See. Daher sei die Zusammenarbeit mit den Erziehern im Sinne der Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Element der Show. Darüber hinaus sei es wichtig, die Eltern mit einzubeziehen, denn nur in gemeinsamer Arbeit mit ihnen lässt sich dieser Impuls in den Alltag übertragen.