Im Altbau entstehen viele neue Kosten

1,5 Millionen Euro werden nicht ausreichen, um die Hermeskeiler Feuerwache auf Vordermann zu bringen. Das musste die Verwaltung jetzt im Verbandsgemeinderat einräumen. Die Mehrkosten haben aber weniger mit der derzeit laufenden Erweiterung des Gebäudes zu tun. Das eigentliche Problem sind Schäden am bestehenden Altbau, die behoben werden müssen.

 Und wieder ein Beispiel dafür, dass Arbeiten an Altbauten dem Griff in die Wundertüte gleichen. Der Zustand des bestehenden Gebäudes der Hermeskeiler Feuerwache erfordert zusätzliche Sanierungsarbeiten. Die ursprünglich veranschlagten Kosten von 1,5 Millionen Euro für die Erweiterung des Domizils der Hermeskeiler Brandschützer reichen somit bei weitem nicht aus. TV-Foto: Axel Munsteiner

Und wieder ein Beispiel dafür, dass Arbeiten an Altbauten dem Griff in die Wundertüte gleichen. Der Zustand des bestehenden Gebäudes der Hermeskeiler Feuerwache erfordert zusätzliche Sanierungsarbeiten. Die ursprünglich veranschlagten Kosten von 1,5 Millionen Euro für die Erweiterung des Domizils der Hermeskeiler Brandschützer reichen somit bei weitem nicht aus. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Fast genau ein Jahr nach dem ersten Spatenstich gehen die Arbeiten für die Erweiterung der Hermeskeiler Feuerwache auf die Zielgerade. "80 Prozent der Gesamtleistungen sind nach heutigem Stand erbracht", sagt Bauamtsleiter Harald Haubricht. 1,5 Millionen Euro waren ursprünglich als Kosten für den 500 Quadratmeter großen Erweiterungsbau vorgesehen, der von der Reinsfelder Architektin Christina Spies entworfen wurde. Das Land, der Kreis, die Stadt und vor allem die Verbandsgemeinde Hermeskeil sind finanziell bei diesem Projekt mit im Boot. "Eigentlich liegen wir sogar unter den veranschlagten Kosten", betonte Haubricht bei der jüngsten Sitzung des VG-Rats.Unerwartete Mehrausgaben

Denn: Zwar hat das Bauvorhaben bislang 90 000 Euro mehr verschlungen als erwartet. "Es sind aber Maßnahmen hinzugekommen, die vorher nicht geplant waren", betonte Haubricht. Beispielsweise wurde die Feuerwache mit einer sogenannten Atemschutzstrecke ausgestattet. Außerdem wurde der Altbau trocken gelegt, was allein mit 120 000 Euro zu Buche geschlagen hat. "Hinzu kommt die Erhöhung der Mehrwertsteuer um drei Prozent, die noch einmal 38 000 Euro ausmacht", so Haubricht.Aber: Was bisher an Arbeiten gelaufen ist, wird bei weitem nicht ausreichen, um die Feuerwache in Schuss zu bringen. Das große Problem ist nämlich der Zustand des Altbaus. Bürgermeister Michael Hülpes wies darauf hin, dass dort "unabweisbare Unterhaltungsmaßnahmen" erforderlich sind. So ist das Flachdach teilweise undicht. Auch die Treppe im Inneren des Gebäudes sei stark sanierungsbedürftig. Außerdem muss im Bereich der direkt benachbarten Hallen des städtischen Bauhofs ein neues Entwässerungssystem installiert und dieser Vorplatz neu gepflastert werden. Alles in allem summieren sich die Kosten für das, was sofort gemacht werden muss, auf 210 000 Euro. Früher oder später müssen weitere 180 000 Euro in die Hand genommen werden, um die Feuerwache endgültig auf Vordermann zu bringen. So lautet die aktuelle Schätzung der Verwaltung.Die neuen Zahlen wurden vom VG-Rat mit einigem Unverständnis aufgenommen. "Das ist doch Augenwischerei. Wir entscheiden etwas, und dann kommen solche Dinge auf uns zu. Das hätte man doch schon vorher erkennen müssen", monierte Mechthild Wiescher (CDU). Ähnlich äußerte sich auch Paul Port von der BFB. . Die Erweiterung der Feuerwache hat eine lange Vorgeschichte und erwies sich als schwere Geburt. Schon 1999 wurden die Planungen für das Vorhaben eingeleitet. Doch offene Fragen der Finanzierung und der Bewilligung von Zuschüssen hatten dazu geführt, dass das Konzept mehrfach geändert werden musste. "Der ursprüngliche Kostenvoranschlag war zu teuer. Deshalb mussten wir streichen und das Projekt um rund 500 000 Euro abspecken", warf Hülpes einen Blick zurück. Angesichts der Mehrkosten, die nun auf die VG zukommen, musste der Bürgermeister aber einräumen: "Im Nachhinein war das wohl ein Fehler."

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