Im Hochwald wütet der Höllenhund

Greimerath · Ihr Erstling sollte kein regionaler Krimi sein, der zweite ist einer geworden. Mit "Zerberus" setzen die Autorinnen Beatrix Lohmann und R. Reinke ihre Geschichte um Fallanalytikerin Katharina Münz fort. Die junge Frau erlebt eine private Tragödie und muss beruflich erneut einen kniffligen Fall lösen.

Greimerath. Michaela Knospe ist immer für eine Überraschung gut. Im Mai verabschiedet sich die Greimeratherin endgültig von ihrem erfolgreichen Kinderbuchhelden Käpten Schisshose, im August veröffentlicht sie ein Buch mit ihrer neuen Titelfigur Karla Buntschuh und im Oktober lässt sie ihren neuen Krimi "Zerberus" los. Beachtlich!
Beflügelt von dem Erfolg ihres Debüt-Krimis "Christophorus" haben Michaela Knospe alias Beatrix Lohmann und ihre Schwester R. Reinke jetzt nachgelegt. Mussten sie ja auch irgendwie, denn am Ende des ersten Buches ließen sie einige Fragen offen.
Der Leser findet sich nach einem etwas verstörenden Prolog zunächst in der Idylle des Hunsrücks wieder. Fallanalytikerin Katharina Münz will heiraten und zwar ihren Kai, dessen Bruder Wolfgang sich am Ende von "Christophorus" als Mörder entpuppt hatte. Doch eine schreckliche Entdeckung macht alle Pläne zunichte.
Leichenfund im Steinbruch


Obwohl Münz sichtlich angeschlagen ist, fordert ihr Job als Kriminalbeamtin in Trier schon bald wieder ihren vollen Einsatz. Ein Toter wird in einem alten Steinbruch nahe der saarländischen Grenze gefunden, entsetzlich zugerichtet. Auffälligstes Merkmal an der zerfetzten Leiche: Abdrücke eines Hundegebisses. Mit ihrem neuen Kollegen Elmar Schock und dem Vorgesetzten Frank Saalmann muss die Beamtin einen Fall lösen, in dem sich alles um die Zerbrechlichkeit der menschlichen Psyche dreht.
Anders als im ersten Krimi ermitteln die Polizisten überwiegend in der Region Trier, lediglich ein kurzer Abstecher führt sie nach Nordrhein-Westfalen. Auch in der Handlung setzt das Autorenduo neue Akzente: Das Privatleben von Katharina Münz und ihre sozialen Kontakte rücken in den Mittelpunkt. Überhaupt erfährt der Leser viel Intimes über die Ermittler, deren persönliche Vergangenheit zunehmend mit dem Fall verwoben zu sein scheint. Eine Tatsache, die die Untersuchung nicht gerade einfacher macht und in die eine oder andere Sackgasse führt.
Gemächlich rollen Lohmann und Reinke ihre Erzählung auf, weniger atemlos, weniger grausam, weniger perfide als bei ihrem Debüt, in dem der Serienkiller in kurzen Abständen fünf Mal mordete. Das Erzählmuster behalten die Autorinnen allerdings bei - den Wechsel der Perspektiven zwischen Täter und Ermittlern. Ein Muster, das sich zwar anbietet, aber nicht überstrapaziert werden sollte. Denn es wirkt sonst schnell schematisch. Das wäre schade. Denn Lohmann und Reinke deuten an, dass "Zerberus" nicht der letzte Fall von Ermittlerin Katharina Münz sein wird.
"Zerberus": von Beatrix Lohmann/R. Reinke, 230 Seiten, 9,90 Euro, erhältlich in Buchhandlungen und im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.miko-verlag.de" text="www.miko-verlag.de" class="more"%>
Extra

"Plötzlich hörte er ein Geräusch. Schritte. Der Mann kam zurück. In Panik zerrte der Junge an seinen Fesseln und erreichte damit nur, dass sie ihm die Haut aufscheuerten und er blutete. Die Angst, der Schmerz und die Aufregung waren zu viel für ihn. Paul merkte, wie sich warmer Urin in einem immer größer werdenden Fleck in seiner Hose ausbreitete. Vor Scham fing er jetzt doch an, laut zu schluchzen. Als er spürte, dass sich der Mann über ihn beugte, wimmerte das Kind ängstlich." redExtra

Die beiden Autorinnen Beatrix Lohmann und Rita Reinke lesen aus ihrem Krimi "Zerberus" am Freitag, 28. Oktober, und am Freitag, 4. November, jeweils um 19.30 Uhr im Restaurant Greimerather Forst. Bei einem Mordsmenü können die Zuhörer schlemmen und sich gleichzeitig gruseln. Musikalisch unterhalten werden die Gäste von Gisel Wagner und Bruno Zang. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um eine frühzeitige Reservierung wird gebeten unter der Telefonnummer 06587/257. vk

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