Im September geht's los

Endlich wird es ernst mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt Grimburg. In einer Einwohnerversammlung haben Bürger erfahren, was an Lärm und Dreck - aber auch an Anliegerkosten - auf einige zukommt.

 Gedränge im Grimburger Bürgerhaus. Rund 80 Bürger sind der Einladung zur Einwohnerversammlung gefolgt, um sich über den bevorstehenden Ausbau der Ortsdurchfahrt zu informieren. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gedränge im Grimburger Bürgerhaus. Rund 80 Bürger sind der Einladung zur Einwohnerversammlung gefolgt, um sich über den bevorstehenden Ausbau der Ortsdurchfahrt zu informieren. TV-Foto: Ursula Schmieder

Grimburg. Dass der Ausbau ihrer Ortsdurchfahrt viel kostet, ist den Grimburgern klar. Doch mit den konkreten Zahlen, die die Verwaltung in einer Einwohnerversammlung genannt hat, kann sich jeder in etwa ausrechnen, wie viel er zahlen muss. Wichtig dabei ist ein Wert von 7,70 Euro pro Quadrat meter "Bemessungsgrundlage". Diese errechnet sich aus der jeweiligen Grundstücksfläche plus 40 Prozent Zuschlag für ein- oder zweigeschossige Häuser, was in Grimburg Norm ist. Sofern Gewerbeflächen betroffen sind, fällt für diese ein weiterer Aufschlag an.Kritik am Ortsbürgermeister

Die Formel "Fläche mal 40 Prozent" stößt bei den rund 80 Anwesenden auf Unverständnis. "Das ist ja allerhand", ist da zu hören unddas sei doch "Schönrechnerei". Hans-Josef Malburg, in der Verbandsgemeinde zuständig für Beitragsveranlagung, rückt das jedoch ins rechte Licht. Gäbe es diesen Aufschlag nicht, fielen pro Einheit nicht 7,70 Euro an, sondern deutlich mehr. Denn der Anliegeranteil von gesamt rund 200 000 Euro würde dann nicht durch 26 000 Quadratmeter Bemessungsgrundlage geteilt, sondern zum Beispiel durch 18 000. Gleichzeitig legt er den Grimburgern ans Herz, die Höhe ihrer Belastung nicht mit der von Gusenburgern zu vergleichen. Denn dort werde nach dem System der wiederkehrenden Beiträge veranlagt. Die Belastung pro Projekt sei dann zwar geringer, da nicht nur Anlieger, sondern alle Bürger zahlen müssten. Aber dafür seien die Gusenburger bei jeder Straße in der Pflicht. Die 7,70 Euro seien zudem im Rahmen, da anderorts mal fünf bis sechs Euro, mal bis zu 14 Euro anfielen. Entkräften kann Malburg auch die Sorge, dass wegen des für September vorgesehenen Baubeginns die Beitragsbescheide vor Weihnachten ins Haus flattern. "Die gehen erst raus, wenn man schon das Ende sieht", nennt er als Beispiel den neuen Fahrbahnbelag. Kritik muss sich Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber anhören. Weil er den Ausbau geschoben habe, fielen für die Anlieger statt der vor Jahren kalkulierten 5,70 Euro nun 7,70 an. Weber verweist jedoch darauf, dass es sich damals um kalkulatorische Werte, teils aus dem Jahr 1998, gehandelt habe. Der aktuelle Wert basiere auf konkreten Ausschreibungszahlen. Der Ausbau der K 76 wird laut Sebastian Staab vom Trierer Landesbetrieb Mobilität in zwei Bauabschnitten erfolgen. Den Anfang macht die Schiefstraße aus Richtung Gusenburg bis zur Einmündung Mühlenstraße. Die Kurve um die Kirche sowie die Haupt- und Keller Straße sollen bis Mitte 2008 fertig sein. Eine Verbesserung ist laut Lambert Norta vom Landesbetrieb an der Zufahrt aus Hermeskeil vorgesehen. Damit langsamer in den Ort gefahren wird, soll die Abzweigung künftig nicht mehr gerade verlaufen, sondern abgekröpft. Außerdem wolle man im Bereich aus Richtung Kell dem Dorf "ein neues Bild" geben. Wegen der Auslastung der Straßenmeisterei Hermeskeil in Gusenburg und Züsch wird Grimburg von Thalfang aus betreut. Insgesamt werden im Ort 1,4 Millionen Euro verbaut. Der Kreis zahlt 630000 Euro für die Fahrbahn, 500000 Euro zahlen die Verbandsgemeindewerke und 275000 Euro die Gemeinde.

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