In die gute Stube soll mehr Glanz

Wie soll Hermeskeils Fußgängerzone gestaltet werden, um sie attraktiver zu machen? Soll sie überhaupt bestehen bleiben? Diese und andere Fragen diskutierten Mitglieder des HGV. Sie wollen mit einer Reinigungs- und Streichaktion am 21. Juli selbst aktiv werden.

 Während des Wochenmarkts ist die Fußgängerzone belebt – ansonsten weniger. Der HGV sucht nach Möglichkeiten, sie „aufzupeppen“. TV-Foto: Gabriela Böhm

Während des Wochenmarkts ist die Fußgängerzone belebt – ansonsten weniger. Der HGV sucht nach Möglichkeiten, sie „aufzupeppen“. TV-Foto: Gabriela Böhm

Hermeskeil. Wie soll Hermeskeils gute Stube aussehen? Mehr Blumen, bunte Wimpel, Flatterbänder? Oder ein frischer Bodenbelag, neu eingerichtete Parkbuchten und einspuriger Verkehr durch die Straße "Langer Markt"? Viele Fragen, auf die es keine schnellen Antworten gibt. 31 Mitglieder des HGV hatten sich zu der Versammlung angekündigt, freute sich die Marketing-Assistentin des HGV, Jutta Straubinger, kurz vor Beginn der Veranstaltung. Nur die Hälfte von ihnen erschien tatsächlich im Rathaus. In Anbetracht der mittlerweile 92 eingetragenen Mitglieder im HGV und der wichtigen Thematik ein recht dürftiges Ergebnis.Allerdings ging es am Donnerstagabend gar nicht darum, ultimative Entscheidungen zu treffen. Die Mitglieder sollten ihre eigenen Ideen sammeln, wie die Innenstadt attraktiver werden könnte - das taten einige von ihnen sehr engagiert. Bauamtsleiter Harald Haubricht bescheinigte der Fußgängerzone wenig schmeichelhafte Merkmale: Veraltete Mülleimer, hässliche Blumenkübel, schadhafter Bodenbelag. Außerdem verschlimmerten Werbeflächen den ohnehin negativen Gesamteindruck. Verbesserungsmöglichkeiten seien das Aufstellen von Sitzbänken um die vorhandenen Bäume und neue Mülleimer.

Wasserlauf durch die Fußgängerzone

Ein Wasserlauf durch die Fußgängerzone könne Hermeskeil als Alleinstellungsmerkmal dienen, müsse aber auf technische Machbarkeit geprüft werden. Außerdem müsse die Fußgängerzone durch Begrünung an beiden Enden vom Straßenverkehr abgeschottet werden. Seine Auskunft, dass eine komplette Erneuerung des Bodenbelags 750 000 Euro kosten würde, führte bei den HGV-Mitgliedern zu mehrmaligem entsetzten Nachfragen - und die Diskussion über weite Strecken in die Richtung, grundsätzlich den Sinn der Fußgängerzone zu bezweifeln. Stadtbürgermeisterin Ilona König begegnete den Wünschen nach Öffnung der Fußgängerzone für eine einspurige Fahrbahn und Parkbuchten mit dem Hinweis, dass dann die seinerzeit gewährten Landesmittel zurückgezahlt werden müssten. Gleichwohl wolle man sich mit dem Land in dieser Frage auseinander setzen.

50 000 Euro hat die Stadt für Schönheitsmaßnahmen in der Fußgängerzone vorgesehen. Dafür könnten Blumenampeln unter Patenschaft der Geschäftsleute, Sitzbänke oder Spielgeräte angeschafft werden, überlegten die Diskussionsteilnehmer unter Moderation der HGV-Vorsitzenden Angelika Kohlhaas.

Die sachlich geführte Diskussion fand kurz vor Ende der zweistündigen Veranstaltung ein überraschendes Finale: Mit Dampfstrahlern, Pinsel und Farbe sollen die unansehnlichen Blumenkübel, Wände und Ecken kurzfristig auf Vordermann gebracht werden. Dafür hat sich ein Aktionsteam von einer Hand voll Geschäftsleuten und VG-Chef Michael Hülpes zusammengetan, um am 21. Juli um 14 Uhr der Fußgängerzone mehr Glanz zu verleihen - Helfer sind mehr als willkommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort