Jede Menge Information, zischende Maschinen und ein Alterssimulator

Hermeskeil · Ausbildende Betriebe und Schüler aus dem Hochwald zusammenbringen: Das ist der Grundgedanke der Bildungsmesse, die von der Hermeskeiler Berufsschule organisiert wird. 13 Aussteller und 400 Jugendliche sind diesmal der Einladung gefolgt, haben Informationen ausgetauscht und erste Kontakte geknüpft.

 Pflegedienstleiter Eric Busch (rechts) führt den Besuchern der Hermeskeiler Bildungsmesse einen Anzug vor, der das Altern simuliert. TV-Foto: Christa Weber

Pflegedienstleiter Eric Busch (rechts) führt den Besuchern der Hermeskeiler Bildungsmesse einen Anzug vor, der das Altern simuliert. TV-Foto: Christa Weber

Foto: (h_hochw )

Hermeskeil. Vor dem Stand hat sich ein Dutzend Schüler versammelt. Erich Busch von der Gemeinnützigen Paritätischen Sozialstation Pro Humanitas (PSH) in Hermeskeil zieht die Aufmerksamkeit der Jugendlichen auf sich. Er trägt einen Anzug mit Gewichten an Armen, Beinen und Oberkörper, eine dunkle Brille und dicke Kopfhörer. Langsam und mit viel Mühe bewegt er sich auf die Schüler zu. "Der Anzug simuliert, wie sich ein älterer Mensch fühlt, bei dem Muskelkraft, Seh- und Hörvermögen nachlassen", erklärt Kollegin Christine Decker. Die Zuschauer dürften auch selbst in den Anzug schlüpfen.
Der Anbieter häuslicher Kranken- und Altenpflege ist einer von 23 Ausstellern der Bildungsmesse, zu der die berufsbildende Geschwister-Scholl-Schule (BBS) in Hermeskeil Betriebe und Schüler aus der Hochwaldregion in die Hochwaldhalle eingeladen hat. Die Unternehmen können hier von 9 bis 13 Uhr ihre Berufsfelder und Ausbildungsmöglichkeiten vorstellen. Die Jugendlichen erhalten Informationen aus erster Hand und knüpfen Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern.
Am Stand der PSH herrscht zur Halbzeit viel Betrieb, Christine Decker ist zufrieden: "Natürlich ist es spannend für die Schüler, wenn sie etwas ausprobieren können. Aber viele stellen auch tiefergehende Fragen zur Altenpfleger-Ausbildung."
Über großes Interesse freut sich auch Maurice Siegemund, der bei ThyssenKrupp Bilstein in Mandern zum Industriemechaniker ausgebildet wird. Er hat seine Zwischenprüfungsarbeit mitgebracht, die am Stand leise vor sich hinzischt. Die Teile dafür hat er selbst gefräst und montiert. Er habe schon viele Gespräche geführt, sagt Siegemund: "Einige Schüler wollen am 8. Oktober zum Ausbildungstag zu uns kommen."
Von der BBS, die auf der Messe ihre Bildungsgänge präsentiert, haben die Schüler Zettel bekommen. Darauf notieren sie, mit welchen Betrieben sie sprechen, welche Ausbildung dort geboten wird und welche Voraussetzungen sie dafür mitbringen müssen. Marcel Burg (16) und Felix Reuther (15) von der Realschule plus in Zerf stehen am Stand der Bundeswehr. "Ich will dort eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker machen", sagt Marcel. Sein Bruder arbeite "beim Bund" und habe ihm erzählt, "dass es da eine gute Bezahlung gibt und der Arbeitgeber voll hinter einem steht". Felix will sich "einfach mal anhören, welche Möglichkeiten es gibt".
Gegen 12 Uhr leert sich die Halle. "Viele Schulen haben ihre Klassen zur dritten Stunde hergeschickt, insgesamt waren 400 Schüler hier", sagt BBS-Leiter Heinz Oberbillig. Er sei "sehr zufrieden" mit dem Verlauf der Messe, die wegen Sanierungsarbeiten in der Berufsschule erstmals in die Hochwaldhalle umgezogen war. Die Aussteller hätten die Laufzettel gelobt. "Dadurch sind sie leichter in Kontakt mit den Schülern gekommen. Es wurden auch einige Praktika vereinbart." Ob die neunte Messe 2017 wieder in der Halle stattfindet, soll laut Oberbillig eine Umfrage unter den Teilnehmern klären. cweb

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