Jetzt geht’s mit Volldampf an die Baustellen

Waldweiler · Zwei große Bauprojekte werden im kommenden Jahr das Ortsbild in Waldweiler prägen. Dann soll es endlich losgehen mit dem Umbau der ehemaligen Grundschule zum Wohnhaus mit Dorfcafé. Der Kreis bringt die Ortsdurchfahrt auf Vordermann.

 Ortschef Manfred Rauber zeigt Umbaupläne für die alte Schule in Waldweiler, aus der 2017 ein Wohnhaus mit Dorfcafé werden soll. TV-Foto: Archiv/Christa Weber

Ortschef Manfred Rauber zeigt Umbaupläne für die alte Schule in Waldweiler, aus der 2017 ein Wohnhaus mit Dorfcafé werden soll. TV-Foto: Archiv/Christa Weber

Foto: (h_hochw )

Waldweiler. "Es gibt genug Herausforderungen, die auf uns warten", kündigte Ortsbürgermeister Manfred Rauber in der letzten Sitzung des Gemeinderats Waldweiler für 2016 an. Das Gremium befasste sich mit den Investitionen, die bis 2020 angepackt werden sollen. "Oberste Priorität hat natürlich der Umbau unserer ehemaligen Grundschule", sagte Rauber. Im Erdgeschoss des denkmalgeschützten Gebäudes sollen ein Dorfcafé, ein Sitzungssaal und ein Bürgermeister-Dienstzimmer entstehen. Darüber sind drei barrierefreie Wohnungen geplant (der TV berichtete mehrfach).
Bei der Umsetzung des Großprojekts profitiert der Ort von seiner Anerkennung als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung und der damit verbundenen hohen Landesförderung. Der Umbau wird etwa eine Million Euro kosten. Bewilligt wurde bereits ein Zuschuss von 366 000 Euro. "Damit haben wir schon einen kräftigen Schluck aus der Pulle bekommen", sagte Rauber. Er rechne damit, dass die Baugenehmigung bald erteilt werde. Dann könnten die Arbeiten im Januar ausgeschrieben werden.
Anfang 2017 soll es auch mit der Dorfmoderation weitergehen. Es haben sich drei Arbeitsgruppen gebildet, um Ortsbild und Dorfgemeinschaft weiter zu verbessern. Gefragt sind Ideen für mehr Grün im Ort, für Sanierungsprojekte im Dorfkern, für Nachbarschaftshilfe und das künftige Dorfcafé.
In Angriff genommen werden 2017 auch die Erschließung der Bilsteinstraße und ein neuer Fußweg vom Ortsausgang Saarstraße zur Jugendhilfe-Einrichtung an der B 407. "Im Moment müssen die Kinder bei Nacht und Nebel an der Bundesstraße entlang zum Haus Bilstein gehen", erläuterte Rauber die Situation. Mit dem neuen Weg werde "diese Gefahrenstelle entschärft".
Der Kreis habe angekündigt, dass er im Frühjahr 2017 den Ausbau der K 68 und der K 72 im Ort angehen wird. Noch unklar sei, an welchem Ende begonnen werde. Ratsmitglied Franz-Jürgen Mertens fragte nach der Dauer der Arbeiten. Dazu gibt es laut Rauber noch keine Aussage. Bei drei Teilabschnitten könne sich "die Sache über zwei Jahre hinziehen".
Nicht aufgeben will die Ortsgemeinde ihre Windpark-Pläne am Teufelskopf. Die Verbandsgemeinde Kell hat dort Flächen als Windkraftgebiete vorgesehen. Der neue Flächennutzungsplan kann aber voraussichtlich nicht umgesetzt werden. Denn die Waldweilerer Flächen liegen in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück. Dort will die Landesregierung Windräder ausnahmslos verbieten. "Damit wäre unser Projekt gestorben", sagte Rauber. Dies sei "unverantwortlich" und "total daneben". Planungssicherheiten seien "einfach umgeworfen" worden. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig gegen die neuen Ziele aus. Diese liegen bislang nur als Entwurf vor, zu dem die Öffentlichkeit derzeit Stellung nehmen kann. Auch der VG-Rat Kell hat den Landesvorgaben zu Naturparks nicht zugestimmt (der TV berichtete am 17. Dezember).
Für 2018 ist die Sanierung der Sportanlage geplant, für 2019 ein neuer Bauhof. Norbert Zender beantragte, die Sanierungsplanung für marode Gemeindestraßen von 2019 auf 2018 vorzuziehen: "Jeder weiß, wie die Straßen aussehen." Er habe vermeiden wollen, dass der Ort durch mehrere parallel laufende Straßenprojekte "auf den Kopf gestellt wird", begründete Rauber seinen späteren Terminvorschlag. Der Rat folgte Zenders Antrag.Extra

Das Betriebsjahr 2016 wird im Gemeindewald Waldweiler mit einem Plus von rund 50 000 Euro abschließen. Das teilte der Saarburger Forstamtsleiter Helmut Lieser im Gemeinderat mit. Man habe die gesetzten Ziele "fast punktgenau" erreicht, lobte Ortsbürgermeister Manfred Rauber, obwohl im Bereich von Wegeunterhaltung (etwa der neue Fußweg zum Haus Bilstein) und für Erholungseinrichtungen entlang der Traumschleife Hochwald Acht höhere Investitionen nötig waren als vorher kalkuliert. Ohne diese Mehrausgaben wäre sogar ein Plus von 80 000 Euro zu verbuchen gewesen. Laut Forstamtschef Lieser ist für 2017 erneut ein Überschuss von etwa 50 700 Euro bei einem Holzeinschlag von etwa 3350 Festmetern eingeplant. cweb

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort