Jetzt steht es fest: Hermeskeil bekommt ein Einkaufszentrum

Hermeskeil · Der Hermeskeiler Stadtrat hat sein Ja zum Bauprojekt gegeben. Bis die Bagger anrücken, muss aber noch einiges passieren.

Jetzt können die Architekten mit der Planung des Einkaufszentrums am Hermeskeiler Dörrenbach beginnen. Um das zu ermöglichen, hat der Stadtrat einem Vertrag zwischen Hermeskeil und dem Frankfurter Investor Schoofs zugestimmt. Darin steht, dass Schoofs die Kosten für den Bebauungsplan übernimmt, dass die Stadt wie üblich die Rahmenbedingungen festlegen darf und dass Schoofs die Öffentlichkeit mit einer Auslegung der Pläne beteiligt.

Die Stadt stimmt sich mit den Bürgern und dem Investor ab und überwacht das Verfahren. Damit Schoofs mit dem Projekt loslegen kann, hat der Stadtrat außerdem Bebauungspläne im Gebiet neben dem Dörrenbach geändert. Hier darf sich künftig auch großflächiger Einzelhandel ansiedeln - bislang war das nicht erlaubt. Das Einkaufszentrum soll aus drei Gebäuden bestehen, in denen voraussichtlich die Drogerie Rossmann und entweder Wasgau oder Edeka einziehen (der TV berichtete). Daneben soll ein Fachmarkt, etwa ein Schuhgeschäft, entstehen. Schoofs investiert knapp neun Millionen Euro in das Projekt.

Das ändert sich für die Stadt

Hermeskeil wird mit dem neuen Einkaufszentrum noch mehr Kunden aus dem Umland anziehen. Schon jetzt kommen sehr viele Käufer von außerhalb. Das lässt sich an der Einzelhandelszentralität ablesen. Diese beträgt in Hermeskeil nach Zahlen der IHK Trier aus dem vergangenen Jahr 242 Prozent. Das heißt: Den größten Teil der in Hermeskeil gekauften Produkte erwerben nicht die Bewohner, sondern die Nachbarn aus dem Umland. Ein Wert von 100 hieße, dass sich die Einkäufe von außen und von innen über die Stadtgrenze hinweg ausgleichen. Zum Vergleich: Die Gemeinde Kell hat nur eine Zentralität von 63,6 Prozent.

Was die Keller konsumieren, kommt also zu einem Drittel von außerhalb. Das neue Einkaufszentrum wird also noch mehr Kunden nach Hermeskeil ziehen. Und das außerhalb gelegene Kaufland sowie Rewe in der Innenstadt dürften Kunden verlieren. Der ebenfalls am Dörrenbach gelegene Aldi-Markt bekommt mit dem Einkaufszentrum zwar neue Konkurrenz. Aber die neuen Läden bescheren dem Discounter voraussichtlich auch neue Kundschaft, die alleine für einen Aldibesuch nicht vorbeigekommen wäre.

So geht es weiter

Ihre Türen öffnen die neuen Geschäfte im Hermeskeiler Westen wohl frühestens in zweieinhalb Jahren. Im kommenden Jahr plant das Büro BBP aus Kaiserslautern im Auftrag des Investors.
Die Stadt beaufsichtigt die Planungen und lässt Wünsche von Politik und Bürgern in den Prozess einfließen. Den Bauantrag stellt Schoofs voraussichtlich in einem Jahr, sagt Projektleiterin Patricia Boos. Im Sommer 2018 könnten die Arbeiter mit dem Bau beginnen.

Wer ist der Investor?

Die Schoofs Immobilien GmbH aus Frankfurt hat sich auf die Errichtung und die Vermietung von Einkaufszentren im Süden und Westen Deutschlands spezialisiert. Ähnliche Zentren errichtete das 2006 gegründete Unternehmen etwa in Lampertheim bei Mannheim und in Neu-Isenburg bei Frankfurt.

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