Jubiläumsjagd für guten Zweck

KELL AM SEE. (hm) Drei Geburtstagsjubilare veranstalteten eine Schleppjagd und ließen den Erlös einem guten Zweck zukommen. Die Villa Kunterbunt wurde Nutznießer dieser reiterlichen Aktion, die auf die Hetzjagden früherer Zeiten zurück geht.

Sie sind Freunde seit Jahrzehnten und mit der Reiterei eng verbunden. Hermann Hau (Kell am See), Rolf Herrigel (Schwalbach) und Horst Struppi (Rosenkopf) organisieren fast jährlich in Kell am See die Schleppjagd. Eine gut organisierte Schleppjagd sei die Alternative, um die Tradition der Reitjagden hinter Hunden fortzusetzen, erklärt Herrigel. Dabei simuliere ein Schleppenleger das zu verfolgende Wild und reite eine zuvor festgelegte und teils mit Hindernissen präparierte Strecke. Der Begriff Schleppjagd rühre übrigens daher, dass früher die Schleppenleger eine Kugel oder einen Schwamm, mit Duftstoffen präpariert, an einem Seil hinter sich herzogen. Heute werde häufig ein flüssiger Duftstoff in einem Kanister am Sattel oder an der Satteldecke mitgeführt, woraus der Duftstoff nach und nach auf die Strecke tropfe.Zwischen Springen und Military

Diesmal stand die Schleppjagd unter einem besonderen Stern. Denn das Herren-Trio hatte einen runden Geburtstag zu feiern. Hau und Herrigel wurden 70, Struppi wurde 60 Jahre alt. Und sie beschlossen, den Erlös dieser Jubiläumsveranstaltung einem guten Zweck zukommen zu lassen. So war auch in der Ausschreibung zu lesen, dass Spenden für die Villa Kunterbunt in Trier gerne entgegen genommen werden. 50 Teilnehmer aus ganz Deutschland und Österreich meldeten sich. So konnte das Ereignis in "korrekter Jagdkleidung" beginnen. "Die Schleppjagd ist ein Mittelding von Springreiten und Military", erklärte Hau. "Nicht ungefährlich, denn die jagdgerechten Hindernisse auf einer Strecke von 20 Kilometern sind 120 Zentimeterhoch und das Tempo enorm." "Hundemeuten gibt es 24 in Deutschland. Sie werden für diese Zwecke angefordert und bezahlt", informierte Struppi. Die Kosten der Veranstaltung teilten die Geburtstagskinder unter sich. Nach Abzug der Kosten blieben 1600 Euro, die auf 2000 aufgestockt wurden. Diesen Betrag überreichten sie als Spende Thomas Biewen von der Geschäftsführung der "Villa Kunterbunt", Zentrum für schwerkranke Kinder & deren Familien, der sich von dieser Idee sehr angetan zeigte.

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