Kampf dem Roten Hahn

HERMESKEIL. (red) "Wohin, wenn Besuch da ist?" Ist dies nicht eine Frage, die schon viele beschäftigt hat? Wie wäre es dann einmal mit einem Besuch im Rheinland-Pfälzischen Feuerwehrmuseum "Feuerpatsche" in Hermeskeil?

 Noch ohne Blaulicht und Sirene: Kutsche der Feuerwehr Waldweiler im nachgebauten historischen Spritzenhaus im Feuerwehrmuseum.Foto: red

Noch ohne Blaulicht und Sirene: Kutsche der Feuerwehr Waldweiler im nachgebauten historischen Spritzenhaus im Feuerwehrmuseum.Foto: red

Als erstes Feuerwehrmuseum in Rheinland-Pfalz ist es ebenso einzigartig wie beeindruckend, und bei einer Führung durch ein Mitglied der Hermeskeiler Wehr bleibt (hoffentlich) keine Frage offen. Alte Pumpen, Kutschen, Handdruckspritzen und Leitern werden ebenso präsentiert wie Uniformen aus der ganzen Welt. Die Entwicklung des Feuerlöschwesens in Deutschland wird gezeigt, Atemschutzgeräte jeden Alters sind zu sehen und vieles mehr. Ausstellung zeigt Liebe zum Detail

Die Hermeskeiler Feuerwehrhistoriker bemühen sich, das Museum möglichst lebendig zu halten, zum Beispiel durch Nachstellen von Einsatzszenen, so dass dem Besucher ein möglichst eindrucksvoller Rundgang geboten werden kann. In einem Kellerraum kann man die Entwicklung der (motorisierten) Tragkraftspritze verfolgen, von älteren bis zu neueren Modellen. Mit viel Arbeit wurde mit Liebe zum Detail in einem Raum ein altes Spritzenhaus nachgebaut. Hier sieht der Besucher, wie Feuerwehren zur Zeit der pferdebespannten Löschfahrzeuge untergebracht waren. Die Uniformen hingen damals noch an der Wand, und bei größeren Feuerwehren saß ein Wachmann in einer kleinen Wachstube. Ein eindrucksvolles Kolossalgemälde - etwa drei mal zwei Meter - kann im Erdgeschoss bestaunt werden. Es zeigt die Brandbekämpfung in einer Zeit, als es noch keine organisierte Feuerwehren mit technischem Gerät gab, sondern Feuer in Nachbarschaftshilfe gelöscht wurde. Die Hermeskeiler Feuerwehrmänner sind stolz darauf, dieses Bild in ihrem Museum der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Wer sich in den Ausstellungsräumen im Keller umschaut, wird nicht nur historische Feuerwehrgeräte vorfinden. Auch der im Keller vorhandene alte Steinbackofen wurde wiederhergerichtet und erstrahlt nun in neuem Glanz. Es nur noch eine Frage der Zeit, bis das erste "Hermeskeiler Feuerwehrmuseumsbrot" gebacken wird. Neben dem Ofen befindet sich noch ein alter Brunnen. Durch eine Scheibe und kann man in ihm das Hermeskeiler Grundwasser beobachten, das je nach Wetterlage höher oder tiefer steht. In diesem Raum erhält der Besucher eine Vorstellung, wie die Bewohner früher in diesem Haus gelebt und gearbeitet haben. Neben den Gerätschaften besitzt das Museum neun Feuerwehroldtimer, eine pferdegezogene Drehleiter und mehrere einachsige Ausziehleitern. Unter anderem befindet sich unter den Exponaten ein von der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern ausgemusterter 20-Tonnen-Kran. Aus Platzgründen steht das "schwere Gerät" separat in einer Halle. Es kann nur nach Absprache besichtigt werden. Geöffnet ist sonntags, 10 bis 12 Uhr und nach Absprache mit Ernst Blasius Telefon 06503/981-106, 06503/7840 oder 0170/1994337. Weitere Info unter www.feuerpatsche-hermeskeil.de

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