Kampf der "Geisterstadt"

Sie bieten Touristen und anderen Besuchern ein eher abschreckendes Bild: In Hermeskeil gibt es zahlreiche gewerbliche Immobilien, die leerstehen. Diese Situation war das zentrale Thema der jüngsten Sitzung des Hermeskeiler Gewerbeverbands (HGV).

Hermeskeil. An mancher Stelle hat Hermeskeil - ein wenig übertrieben formuliert - etwas von einer "Geisterstadt": Anstatt üppiger Auslagen in den Geschäften bleiben vielerorts Schaufenster leer und Eingangstüren verschlossen. 24 gewerbliche Leerstände gibt es zurzeit in Hermeskeil - und die sind nicht nur den Immobilieneigentümern ein Dorn im Auge.So hat auch der Hermeskeiler Gewerbeverband die Problematik bei seiner jüngsten Jahreshauptversammlung zum Thema gemacht. Der Verband befürchtet, dass das mancherorts triste Stadtbild die Kauflust der Besucher der Hochwaldstadt trübt. "Ziel ist deshalb der komplette Abbau aller Leerstände in Hermeskeil", sagte Jutta Straubinger, Sprecherin des HGV. Auf diese Weise könne die Stadt für Kunden noch attraktiver gemacht werden.Eine Meinung, die von den rund 40 Besuchern der HGV-Jahreshauptversammlung geteilt wurde. So verwunderte es wenig, dass Straubiger von den anwesenden Geschäftsleuten den Auftrag bekam, sich weiter mit der Thematik zu befassen.Einen Fahrplan gibt es schon: Mit einem Maßnahmenkatalog soll dem Problem begegnet werden. Geplant ist zunächst, bis spätestens Ende des Jahres Objektdaten zu allen Leerständen zu sammeln und diese im Internet zu veröffentlichen ( www.hgv-hermeskeil.de). So können sich potenzielle Interessenten einen raschen Überblick über die freien Immobilien verschaffen. Im Jahresvergleich 60 Prozent mehr Mitglieder

"Das wird ein kostenloser Service für die Anbieter von gewerblichen Immobilien und für diejenigen, welche auf der Suche nach Geschäftsräumen sind", sagte Jutta Straubinger. Doch damit nicht genug: In einem zweiten Schritt soll anhand einer Bürgerumfrage herausgefunden werden, welche Art von neuen Geschäften sich die Hermeskeiler in ihrer Stadt wünschen. Anhand der Umfrage-Ergebnisse sollen im Anschluss gezielt Existenzgründer aus den jeweiligen Branchen angesprochen werden. Weiterhin wurden auf der Jahreshauptversammlung die Termine für die verkaufsoffenen Sonntage im kommenden Jahr festgelegt. Die Geschäfte werden zum Friesenmarkt am 6. April, zur Stadtwoche am 20. Juli, zum Bauernmarkt am 21. Oktober und zum Martinusmarkt am 2. November kommenden Jahres geöffnet haben. "Darüber hinaus planen wir für 2008 monatliche Aktionen, damit der HGV in Hermeskeil noch präsenter wird", sagte Straubinger. Denn Präsenz zahlt sich offensichtlich aus. So ist die Entwicklung der Mitgliederzahlen des HGV bemerkenswert: 38 neue Mitglieder wurden seit September vergangenen Jahres aufgenommen - das entspricht bei aktuell 99 Mitgliedern einer Steigerung von mehr als 60 Prozent.Die nächste Veranstaltung des HGV ist am Samstag und Sonntag die Oldtimer-Rallye in Hermeskeil. Gegen 10 Uhr werden rund 80 Oldtimer durch die Innenstadt fahren. Die Geschäfte haben bis 16 Uhr geöffnet. Außerdem gibt es einen Kinderflohmarkt, eine Hüpfburg, Kinderrodeo und eine Tombola mit attraktiven Preisen.

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