Karneval und Bio-Fleisch

ZERF. (hm) Heimat-und Naturverbundenheit zeichnen Richard und Gaby Mertinitz aus. Ihr Haus im Grünen am Waldrand von Oberzerf haben sie nicht von ungefähr dorthin gebaut, obwohl bis zur Genehmigung einige Hürden zu nehmen waren.

Von ihrem Eigenheim aus haben Richard und Gaby Mertinitz eine Aussicht, um die sie mancher beneiden würde. Über die Wiesen und Felder können sie aus ihrem Wohnzimmer bis nach Zerf schauen, wenige Meter von ihrem Anwesen beginnt der Wald. "Doch wir mussten kämpfen, um endgültig hier bauen zu können", sagt der 46-jährige Fachagrarwirt, Vater von Robin (15) und Timo (19). "Erst lag die Bauparzelle im Ortsnetz, später angeblich nicht mehr." Nach einigem Hin und Her habe er doch, wie geplant, dort bauen können. Seit 30 Jahren ist Mertinitz Mitglied der Zerfer Volkstanzgruppe, 21 Jahre lang war er Vorsitzender, 20 Jahre hat er selbst aktiv getanzt. Gemeinsam mit Ehefrau Gaby (40), von Beruf Steuerfachgehilfin, hat er 2002 den Karnevalsverein Zerf ins Leben gerufen, vorher habe es nur eine nicht organisierte Gruppierung gegeben. Beide sind im Vorstand. Mertinitz ist Kassenwart und tanzt - wie kann es anders sein - im Männerballett mit. Trainiert wird die Gruppe von Ehefrau Gaby gemeinsam mit Christel Holzapel. "Das ist ein Hobby, das wir uns gemeinsam gönnen", sagt Ehefrau Gaby. "Aus beruflichen Gründen bleibt für weitere gemeinsame Betätigungen kaum Zeit." Sieben Jahre war Mertinitz Elternsprecher an der Regionalen Schule Kell am See Zerf. Seit elf Jahren ist er Gemeinderatsmitglied, fünf Jahre lang war er Beigeordneter. "Auch wenn nicht viel Zeit bleibt, liegt mir dennoch viel daran, am Fortschritt unseres Ortes mitzuwirken." Sein Beruf sei geprägt von der Theorie. Deshalb halte er sich derzeit sechs Kühe, die er aus der ehemaligen Landwirtschaft seines verstorbenen Schwiegervaters übernommen habe. "So verbinden sich Theorie und Praxis", sagt er schmunzelnd. "Auf diese Art produziere ich mein eigenes Bio-Fleisch." Mit den Kühen verbindet beide ein gutes Verhältnis. Ein Ruf auf der Weide, und schon kommen alle Wiederkäuer angetrottet. Ein Klavier und ein Keyboard im Wohnzimmer werfen die Frage nach der Musikalität in der Familie auf. "Meine beiden Söhne haben sich einige Zeit intensiv mit der Musik befasst", sagt Mertinitz. "Doch die Interessen haben sich gewandelt. Timo spielt in der Fußballmannschaft von Zerf/Greimerath in der Bezirksliga und Robin in der B 1-Jugend der Eintracht Trier in der Regionalliga." Kein Wunder, dass bei diesen trainingsintensiven Klassen für ein musisches Hobby kaum noch Platz bleibt. Auch Mertinitz und Ehefrau Gaby müssen viel Zeit in den Sport investieren. "Dreimal in der Woche fährt einer von uns Robin nach Trier zum Training. Wir machen das gerne, denn wir sind stolz auf unsere Söhne."

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