Katastrophenhelfer rüsten sich für die Zukunft

Hermeskeil · Rund 500 Gäste haben gestern den Tag der offenen Tür beim Technischen Hilfswerk (THW) in Hermeskeil besucht. Anlass dafür war die offizielle Eröffnung des Anbaus am THW-Domizil in der Raiffeisenstraße. Der 200 000 Euroi teure Bau ist speziell für die Jugendabteilung der Katastrophenhelfer gedacht. Außerdem wurde ein neues Mehrzweckfahrzeug in Dienst gestellt, das einen 25 Jahre alten LKW ersetzt.

Hermeskeil. "Ich habe das THW bei einer Projektwoche in der Schule kennen gelernt. Das war so spannend, dass ich jetzt dabei bin", begründet der zwölfjährige Duong Vu sein Engagement bei den Helfern in Hermeskeil. Für Dennis Weber (10) ist es eine Ehrensache, beim THW mitzumachen: "Opa und Papa sind auch dabei."
Am Tag des Ehrenamtes am hatten die Helfer des Technischen Hilfswerkes in Hermeskeil gestern doppelten Grund zum Feiern: Der 200 000 Euro teure Anbau für die 25 Jugendlichen wurde eingeweiht und ein neues Mehrzweckfahrzeug im Wert von 149 000 Euro in Dienst gestellt. Beides zahlt der Bund, weil das THW eine Bundesanstalt ist.
Zahlreiche Festredner lobten in der großen Halle die Verdienste und Notwendigkeit der Hilfsorganisation. Ortsbeauftragter Helmut Olinger wurde für sein großes Engagement seit 1972 von Jörg Eger vom THW-Landesverband mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet.
Der so hoch Geehrte sieht das finanzielle Engagement des Bundes als Anerkennung der guten Jugendarbeit in Hermeskeil: "80 Prozent unserer heutigen Aktiven waren früher Junghelfer", sagt Olinger.
Die Jugendarbeit sei der Schlüssel, um dem demografischen Wandel entgegenzuwirken und auch in Zukunft noch eine schlagkräftige Truppe zu stellen.
Bei guter Ausstattung mache die Arbeit beim THW viel Spaß, ist Olinger überzeugt.
Rund 500 Besucher sahen sich die technischen Möglichkeiten der Retter an, die ihr Domizil seit 1986 in der Raiffeisenstraße haben.
Im THW-Haus wurde im Laufe der Zeit allerdings der Platz knapp.
Beim Tag der offenen Tür konnten sich Kinder an einer Kletterwand versuchen. Sie wurden geschminkt oder durften sogar unter Aufsicht einen Spreizer und das Hebekissen für LKW ausprobieren.
"Es ist wichtig, dass die Hilfsorganisationen gut zusammenarbeiten", betonte Landrat Günther Schartz. Andreas Höger vom Bundesinnenministerium zeigt sich beeindruckt von der Hermeskeiler THW-Truppe: "Im Parlament steigt die finanzielle Hilfsbereitschaft."
Randolph Stich vom Innenministerium in Mainz sagte den Junghelfern: "Ihr lernt hier, wie es im Leben wirklich zugeht."
Bundesjugendleiter Michael Becker arbeitet an einer neuen Vorschrift mit, die es erlaubt, das Mindestalter für THW-Helfer auf sechs Jahre festzulegen. "Ab 2015 wird es die ersten Mini-Gruppen geben", sagt er voraus.
Die evangelische Pfarrerin Heike Diederich und der katholische Kaplan Tim Sturm sprachen Segensgebete für die neue Unterkunft der Jugend und das neue Fahrzeug, das mit Allradantrieb auch in schwerem Gelände eingesetzt werden kann.
Die die Hermeskeiler THW-Jugend schnitt bei Wettkämpfen immer wieder sehr erfolgreich ab. Schon fünf Mal - zuletzt 2012 - schafften es die jungen Katastrophenhelfer aus dem Hochwald als Landessieger Rheinland-Pfalz bis ins Bundesfinale.
Weitere Informationen gibt es im Internet auf den Seiten <%LINK auto="true" href="http://www.thw-zukunft.de" class="more" text="www.thw-zukunft.de"%> und <%LINK auto="true" href="http://www.thw-jugend.de" class="more" text="www.thw-jugend.de"%>

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