Kein Cent mehr für Feuerwehr-Chefs

ZERF. Die CDU-Mehrheitsfraktion im Keller Verbandsgemeinderat blieb hart: Sie lehnte es ab, dem VG-Wehrleiter und dessen Stellvertreter eine höhere Aufwandsentschädigung zu zahlen. Allerdings erhalten andere Brandschützer in wichtigen Positionen ab nächstem Jahr eine bessere Entlohnung für ihre ehrenamtliche Arbeit.

 Wenn es ernst wird, könnte ein Defekt verheerende Folgen haben: Der Atemschutzgerätewart der VG Kell ist dafür zuständig, dass diese Feuerwehr-Utensilien immer in Ordnung sind. Für diese Tätigkeit erhält er künftig eine höhere Aufwandsentschädigung.Foto: Hans Muth

Wenn es ernst wird, könnte ein Defekt verheerende Folgen haben: Der Atemschutzgerätewart der VG Kell ist dafür zuständig, dass diese Feuerwehr-Utensilien immer in Ordnung sind. Für diese Tätigkeit erhält er künftig eine höhere Aufwandsentschädigung.Foto: Hans Muth

Über eine Tatsache herrschte in der Sitzung des Keller VG-Rats in Zerf Einigkeit: Das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehrleute in der Verbandsgemeinde kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie opfern viele Stunden ihrer Freizeit für die Gemeinschaft, riskieren für andere ihre Gesundheit und retten im Extremfall Leben.Gerätewart bekommt mehr

Neben den vielen Brandschützern, die keinen Cent für ihren Einsatz erhalten, wird einigen Feuerwehrmännern in wichtigen Funktionen eine monatliche Aufwandsentschädigung gezahlt. Dass das so ist, darüber gab und gibt es auch in der Verbandsgemeinde Kell am See keine Diskussionen. Als auf Antrag des VG-Wehrleiters Bruno Merten nun im Rat über eine bessere Bezahlung dieser Feuerwehrmänner entschieden werden musste, wurden insbesondere seitens der CDU-Fraktion einige kritische Nachfragen laut. "Wir wollen schon wissen, aus welchen Gründen diese Erhöhnug gerechtfertigt sein soll", betonte Fraktionsprecher Klaus Marx, als beispielsweise die Forderung nach mehr Geld für den in der Zerfer Werkstatt tätigen Atemschutz-Gerätewart der VG zur Debatte stand. Beantragt war, diesem statt bisher 62 Prozent des gesetzlichen Höchstsatzes künftig die volle Summe auszuzahlen. Konkret: Statt 77 Euro soll er fortan monatlich 154 Euro erhalten. Erwin Rommelfanger, FWG-Ratsmitglied und zugleich stellvertretender Wehrleiter, verwies in diesem Fall darauf, dass sich durch eine neue Atemschutzverordnung der Arbeitsaufwand enorm erhöht habe. "Der Mann hat allein im ersten halben Jahr rund 300 Stunden mit dieser Aufgabe verbracht." Rommelfangers Ausführungen überzeugten auch die CDU. Sie stimmte, wie auch bei den "normalen" Gerätewarten, einer Erhöhung der Aufwandsentschädigung zu. SPD und FWG hatten den Merten-Antrag ohnehin unterstützt. Anders sah es hingegen bei der Diskussion über die beiden wichtigsten Posten im Feuerwehrwesen der VG aus, den Wehrleiter und dessen Stellvertreter. Für den Wehrleiter war eine Erhöhung der monatlichen Entschädigung von 285 auf 385 Euro vorgeschlagen worden, sein Stellvertreter sollte statt 91 künftig 192 Euro erhalten. "Wenn wir den Forderungen zustimmen würden, hätten wir die teuerste Wehrleitung im Kreis Trier-Saarburg", kritisierte Marx mit Blick auf die Summen, die in den Nachbar-Verbandsgemeinden gezahlt werden. Sein Fraktionskollege Dittmar Lauer sprach zudem davon, dass die beantragten Beträge gerade im Vergleich mit den Nachbarn "im eklatanten Widerspruch" zur Größe der VG und zum Gefährdungspotenzial stünden. "Wir haben zum Beispiel kein Krankenhaus", so Lauer.Verhältnismäßigkeit sollte gewahrt werden

SPD-Fraktionssprecher Manfred Rommelfanger wandte hingegen ein, man dürfe nicht nur die nackten Prozentzahlen sehen, sondern müsse auch die beruflichen Besonderheiten berücksichtigen. "Wir haben zwei Leute, die das noch echt nebenberuflich machen. Andernorts sind die Wehrleiter bei der Verwaltung angestellt", führte er die Regelungen in Hermeskeil als Beispiel an. Der Meinung von SPD und FWG, dass die höheren Aufwandsentschädigungen gerechtfertigt seien, wollte sich die CDU jedoch nicht anschließen. Sie lehnte es ab, dem Wehrleiter und seinem Stellverteter mehr Geld zu zahlen. CDU kontra SPD und FWG - so lautete auch die Konstellation bei einem weiteren Streitpunkt des Abends. Die Mehrheitsfraktion forderte auch im Schulträgerausschuss die Reduzierung der Mitgliederzahl. Was das nach dem komplizierten Verteilungsschlüssel zur Folge hätte, machte Manfred Rommelfanger deutlich. "Schulpolitische Fragen sind ein wichtiges Feld der Kommunalpolitik, auf dem wir bislang immer gut zusammengearbeitet haben. Beim CDU-Antrag wäre aber nicht gewährleistet, dass alle Fraktionen mit mindestens einem Vertreter im Ausschuss dabei sind." Die Christdemokraten beharrten indes auf ihrem Standpunkt (Marx: "Der Wähler hat es so gewollt") und setzten ihren Antrag durch. Weil die SPD für einen ihr zustehenden Sitz den FWG-Sprecher Manfred Rauber ("Ich kann die Haltung der CDU nicht verstehen") vorschlug, sind letzlich doch alle Fraktionen im VG-Rat im Schulträgerausschuss vertreten.

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