"Ich stehe auf dem Schlitten, die Hunde laufen auf mein Kommando. Dann kann man nicht mehr anders als immer wieder fahren", sagt Andrea Torgau. Acht Huskys haben bestimmt, wo sie und Holger Kruse wohnen. Das Bauernhaus in Hinzert im Hochwald, mit seiner hügeligen Landschaft, sei "ideales Trainingsgebiet". Nanuk, der Chef der acht Hunde, und Kimba aalen sich derzeit im umzäunten großzügigen Garten in der Sonne. "Sie wollen nicht nur Winter haben", sagt die 40-jährige Hundeschlittenfahrerin. Jetzt ist Trainingspause. Erst im September geht es wieder los mit dem Muskelaufbau für die Tiere. "Unter 16 Grad kann die Arbeit erst anfangen", erklärt der 45jährige Hundeliebhaber. Vor 16 Jahren hat sich das Paar den ersten Husky angeschafft. "Wir wollten einen Hund haben, mit dem man auch längere Wanderungen machen kann", erinnert sich die gebürtige Triererin. Dyanky, der reinrassige sibirische Husky, wollte dann nicht alleine sein. "Das sind Rudelhunde", haben die Wahl-Hinzerter erst später festgestellt. Jetzt baut Dyanky seine Energien unter sieben weiteren Hunden ab. Den Jahresurlaub verbringen die Verkäuferin und der Bürokaufmann im Januar in Österreich - selbstverständlich beim Hundeschlittenrennen. Sie sind mit ihren Viererteams erfolgreich, haben meist die Nasen vorn. "Bei der belgischen Meisterschaft haben wir den ersten Platz belegt." Die vier Schlittenhunde mit dem ausgeprägten Jagdtrieb bringen es während eines Rennens auf durchschnittlich 25 Stundenkilometer. Sibirische Huskys sind die kleinsten, aber auch die schnellsten. Sie sind keine Haus- und Familienhunde, sondern Arbeitshunde. "Sie haben keinen Wachinstinkt." Menschen gegenüber sind sie harmlos, untereinander allerdings sehr rau. Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter

"Es ist ein intensives Zusammenleben mit den Hunden", sagt Andrea Torgau. Jeder Husky habe seine Vorlieben. Finn beispielsweise zieht es an den See, er schwimmt gerne. Nanuk spielt gerne mit dem Ball. Kimba ist eine Faulenzerin. Zeit für andere Hobbys bleibt dem Paar nicht. "Als wir eingezogen sind, haben wir erst alles für die Hunde fertig gemacht", erzählt Holger Kruse. Es ist Zeit zum Füttern.