Kein Kandidat in Sicht

In Hinzert-Pölert hat sich kein Kandidat für das Amt des Ortsbürgermeisters gefunden. Nachdem die Wahlvorschlags-Frist abgelaufen ist, ist nun der Gemeinderat in der Pflicht. Gelingt es den Räten nicht, einen neuen Chef auszugucken, müsste die Kommunalaufsicht einen Beauftragten bestellen.



Hinzert-Pölert. (urs) Die Gemeinde Hinzert-Pölert scheint fremdbestimmten Zeiten entgegenzusteuern. Die Frist für Bewerbungen von Kandidaten für das Amt des Ortsbürgermeisters ist am Montagabend um 18 Uhr ergebnislos abgelaufen. "Es gibt keinen Bewerber", teilt Werner Haubrich, Büroleiter im Hermeskeiler Rathaus, auf Nachfrage mit. Die Wahlausschusssitzung am Vorabend habe mit dem Stand geendet, dass es in Hinzert-Pölert keinen Kandidaten gebe. Dabei hat er bis zuletzt gehofft. Denn ein Interessent hatte sich im Vorfeld die benötigten Unterlagen im Rathaus abgeholt.

Auf die Frage, wie es nun weiter geht, stellt Haubrich fest: "Der Gemeinderat ist jetzt gefordert." Die Ratsmitglieder seien nun in der Pflicht, einen Kandidaten "zu suchen, zu finden und zu wählen". Er hoffe, dass sich der Rat relativ kurzfristig nach der Sommerpause zusammensetzen werde.

Damit die Gemeinde weiter handlungsfähig ist, bleibt die bisherige Dorfchefin Mathilde Müller vorerst weiter geschäftsführend im Amt. Sofern sie dazu bereit ist, wie Haubrich einschränkt. Denn Müller hatte frühzeitig mitgeteilt, wegen beruflicher Verpflichtungen nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Kommunalaufsicht will Beauftragten bestellen



Sollte sich in den kommenden Wochen kein Nachfolger in Hinzert-Pölert finden, würde die Kommunalaufsicht laut Haubrich einen Beauftragten für den Ort bestellen. Dieser - in aller Regel der Verbandsbürgermeister oder ein leitender Verwaltungsmitarbeiter - würde dann das Amt des Ortsbürgermeisters kommissarisch wahrnehmen. Für den Fall, dass dies erforderlich sein sollte, hatte Rathauschef Michael Hülpes dem TV gegenüber bereits im Vorfeld seine Bereitschaft signalisiert, die Amtsgeschäfte in Hinzert-Pölert zu übernehmen.

Eine Bürgermeisterwahl durch die Bevölkerung wird es mangels eines Kandidaten nicht mehr geben. Diese Chance hatten die Bürger bei der Kommunalwahl im Juni gehabt. Der einzige Kandidat, Mario Leiber von der gleichnamigen Wählergruppe (WG), erhielt jedoch nicht die erforderliche Mehrheit. Mit 89 Ja- und 90 Nein-Stimmen (49,7 Prozent) verfehlte er das Ziel knapp. Ein weiterer Anlauf kam für ihn nicht mehr infrage. "Ich habe die Entscheidung getroffen, dass ich nicht mehr kandidiere", hatte er kurz vor Ablauf der Frist auf Nachfrage des TV wissen lassen. Auch die beiden anderen Gruppen konnten keinen Interessenten ausgucken. Peter Köhl (WG Müller) zeigte sich zwar optimistisch, einen Nachfolger zu finden.

Kein Nachfolger aus den eigenen Reihen in Sicht



Aus den Reihen der eigenen WG sei aber seines Wissens keiner bereit. Gänzlich bedeckt hielt sich Lutwin Loch (WG Schmitt), der sich nicht äußern wollte. Vonseiten der Noch-Ortschefin war keine Stellungnahme zu erhalten. Müller ist bis Ende des Monats in Urlaub. Ihr Stellvertreter, der kürzlich einstimmig gewählte erste Beigeordnete Markus Schmitt, war telefonisch nicht erreichbar.

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