"Keine Streichung beabsichtigt"

"Ich habe keine Angst, dass in Zukunft der Landeszuschuss für den Kulturherbst gestrichen wird". Das sagt Stadtbürgermeisterin Ilona König nach einem Gespräch mit Kajo Pieper, dem Vertreter des Kulturministeriums. Im Jahr 2007 hat Mainz seine finanzielle Unterstützung halbiert, weil die Anforderungen für eine Bezuschussung aus Mitteln des Landesprogramms "Tanz, Theater, Musik" nur "unzureichend erfüllt" würden.

Hermeskeil. (ax) Die Stadtbürgermeisterin und das Landes-Kulturministerium fassen das Ergebnis der Besprechung auf der Eröffnung am Freitag gleichlautend zusammen: "Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das Land uns weiterhin fördern wird", sagt Ilona König (CDU). Michael Au, Pressesprecher der Mainzer Behörde, betont: "Das Land hat nicht beabsichtigt, die Fördergelder zu streichen."Allerdings gab es für die Veranstaltungsreihe in der Hochwaldstadt in diesem Jahr nur noch 4000 statt vorher 8000 Euro aus Mitteln des Landesprogramms "Tanz, Theater, Musik (TTM)". In dem im Juli 2007 verfassten Bescheid heißt es dazu, dass das aktuelle Kulturherbst-Programm die Anforderungen für eine Bezuschussung aus diesem Topf nur noch "unzureichend erfülle". Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass "bei einem vergleichbaren Programm in den nächsten Jahren kein Landeszuschuss mehr gewährt werden kann". Zudem wurde die Stadt dazu aufgefordert, sich "wegen Fragen der Programmgestaltung frühzeitig mit dem Theaterreferenten Kajo Pieper in Verbindung zu setzen, falls eine Weiterführung der Veranstaltungsreihe in 2008 vorgesehen ist."Bei diesem Gespräch seien einige Missverständnisse ausgeräumt worden, betont König. So sei man beispielsweise in Mainz fälschlicherweise davon ausgegangen, dass hinter den Tanzvorführungen beim Jugendkulturtag am 30. September eine private Ballettschule stecke. Zugleich habe das Kulturministerium der Stadt als Veranstalter klar gemacht, dass etwa eine Autorenlesung wie die von Andreas Franz am 21. September nicht aus dem Topf von TTM bezuschusst werden kann. "Diese Dinge waren uns vorher nicht klar", so König. Weit von sich weist sie die Kritik, die in einer internen E-Mail vom 14. August artikuliert wird, deren Inhalt dem TV vorliegt. Ein anderer Vertreter des Ministeriums attestiert dem Kulturherbst darin, "dass das Format der Veranstaltungen immer stärker Dorffest-Charakter angenommen habe". "Das kann ich natürlich auf keinen Fall so stehen lassen", sagt König und verweist auf Auftritte renommierter Künstler wie der Kabarett-Gruppe "Die Springmaus" oder der Musiker von "Tiny Brass".Übergreifende Thematik und Homogenität gewünscht

Auch das Ministerium macht sich diese Auffassung offiziell nicht zu eigen. Man habe das Gespräch gesucht, um Programm und Fördergrundsätze wieder stärker zusammenzubringen", teilt Au mit. Als wünschenswert bezeichnet die Behörde "eine übergreifende Thematik, eine homogene Struktur und eine einheitliche Präsentation".König zieht nach dem Gespräch mit Pieper nach eigenem Bekunden zwei Lehren: Zum einen will sie schon Ende dieses Jahres das Programm für 2008 festzurren und nach Mainz schicken. Zum anderen sollen Veranstaltungen wie das Bitburger Unplugged Festival, "die eigentlich nicht direkt etwas mit dem Kulturherbst zu tun haben, aber in die Zeit des Kulturherbstes fallen", im Programmheft deutlicher abgegrenzt werden.Das Land jedenfalls ist, was die Frage der künftigen Bezuschussung angeht, für eine Fortsetzung der Gespräche mit Stadtbürgermeisterin König offen, so Au. "Über die Förderhöhe wird wie bei allen kommunalen Kulturprojekten aber jährlich neu entschieden", betont der Mainzer Pressesprecher.

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