Keller Leit vor langer Zeit

Kell am See · Wie war das Leben in Kell im Jahr 1957? Ein historischer Schwarzweißfilm gibt darauf die Antwort. Hans Muth restaurierte den Streifen, den damals der Musikverein in Auftrag gegeben hatte. Der Keller Stummfilmklassiker wirkt mit Musik und einem Kommentar viel lebendiger. Die darin erscheinenden Personen werden in Untertiteln genannt.

 Hans Muth (links) und Jürgen Kramkowski stellen am Sonntag, 30. Oktober, den Keller Heimatfilm aus dem Jahr 1957, in dem auch der Schellenbaum des Musikvereins eine Rolle spielt, im Vereinsheim neben der Pfarrkirche vor. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hans Muth (links) und Jürgen Kramkowski stellen am Sonntag, 30. Oktober, den Keller Heimatfilm aus dem Jahr 1957, in dem auch der Schellenbaum des Musikvereins eine Rolle spielt, im Vereinsheim neben der Pfarrkirche vor. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), Herbert Thormeyer ("TV-Upload Thormeyer"

Kell am See. Ein Jahr Arbeit mit vielen Helfern steckt in einem Filmprojekt, das Hans Muth für den Keller Musikverein umgesetzt hat, und das am Sonntag, 30. Oktober, um 16 Uhr im Vereinshaus neben der Pfarrkirche vorgeführt wird.
"Im Oktober letzten Jahres habe ich durch Zufall den Stummfilm in schlechter Qualität in die Hände bekommen", erinnert sich Hans Muth. Eine Produktionsfirma war 1957 über die Dörfer des Hochwaldes gezogen, um das dortige Leben in laufenden Bildern festzuhalten. Der Auftrag kam vom Musikverein, der bis heute alle Rechte am Film besitzt.
400 Personen werden gezeigt


Übrig geblieben waren aber nur schlechte Kopien. Der Film wurde von Muth digitalisiert, mit Musik und den Situationen entsprechend, beispielsweise bei einer Feuerwehrübung, mit Geräuschen versehen. Die rund 400 gezeigten Personen werden im Film als Standbild hervorgehoben, während der Name und der Hausname eingeblendet wird.
Kommentare gibt es zum Kindergarten, der Volksschule, der ehemaligen Firma Haag, dem damals größten örtlichen Arbeitgeber. Ein Vorspann fasst die Keller Geschichte und die wichtigsten Ereignisse des Produktionsjahres 1957 zusammen.
"Der Musikverein war von meinem Vorhaben direkt begeistert", freut sich Muth, der den zahlreichen Mitstreitern dankt. Denn die gezeigten Personen, ob bei der Feldarbeit, am Arbeitsplatz oder bei Freizeitaktivitäten mussten von Zeitzeugen im Alter von 65 bis 85 Jahren identifiziert werden, die selbst im Film zum Teil noch Kinder sind.
Fotobuch zum Film


Parallel zum Film mit einer Länge von einer Stunde und 28 Minuten entstand ein Fotobuch mit fast 500 Bildern, in dem wieder alle gezeigten Menschen zu sehen sind.
Der Vorsitzende des Musikvereins, Jürgen Kramkowski, freut sich auf die Uraufführung in der restaurierten Fassung: "Das ist lebendige Geschichte, wer hat sowas schon?"
Der Vorspann ist sogar in Farbe. Ed Stevens singt die Hochwaldmelodie, die Muth komponiert und getextet hat.
Höhepunkt des Films ist ein Festumzug, angeführt vom Spielmannszug, mit allen damaligen Keller Vereinen, der eigens für diese Produktion im Jahr 1957 inszeniert worden war.
Bei der Uraufführung der restaurierten und vertonten Fassung, sowie des Fotobuches werden Bestellungen entgegen genommen.
Hans Muth stellte sein videotechnisches Know-how ehrenamtlich zur Verfügung. doth

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