Das ganze Dorf war auf den Beinen, um nach monatelanger Arbeit die Einweihung des neuen Spielplatzes zu feiern. Doch die richtig großen Auftritte kamen dieses Mal in Naurath/Wald den Kleinsten zu. Wie beim Kindergottesdienst, den sie mitten auf ihrem herrlichen Abenteuergelände feierten. Nachdem Diakon Christian Steiner alle Geräte wie Seilbahn, Schwalbennest oder Tunnel gesegnet hatte, ging die Party erst so richtig los. Genauer gesagt: die Pyjama-Party, bei der die Minis bis unmittelbar vor dem Einschlafen ordentlich tanzen durften. Doch damit nicht genug. Tags darauf ging der Spaß mit einer großen Gaudi weiter. Von Kletterwand bis Ponyreiten, einer Kinder-Olympiade und dem Auftritt der Naurather Kinder-Band "Musikus" war für jedes Alter etwas im Angebot. Sogar eine Schauübung der Jugendwehr fehlte nicht im großen Festprogramm.Ziel sei es gewesen, alles auf die Kinder abzustimmen, erzählte Günter Klassen, einer der vielen Helfer, die sich beim Spielplatzbau eingebracht hatten. Denn den haben die Bürger komplett in Eigenleistung aus dem Boden gestampft, womit sie auch dazu beitragen wollen, die beiden Ortsteile näher zusammenrücken zu lassen. Den Kauf von Geräten und Material hatte das Dorf zuvor ebenfalls selbst geschultert. Über einen Zeitraum von sechs Jahren waren zwei Feste zu Gunsten des Kinderspielplatzes ausgerichtet worden – eins im Ober- und eins im Unterdorf. Der komplette Erlös wurde als Spende für den Spielplatz zur Verfügung gestellt, wie Jürgen Jacoby erklärt, der, wie Günter Klassen, Mitglied des achtköpfigen Festausschusses ist. Nach Angaben von Ortsbürgermeister Werner Weber kamen auf diese Weise etwa 7000 Euro zusammen.Eine beachtlich Leistung für die gut 200 Bürger, die das nach Ansicht Jacobys durch das starke Engagement eines jedes Einzelnen schafften. In dem Ort müsse nicht immer der gleiche Verein ran: "Sämtliche Aktionen werden auf sehr viele Schultern verteilt." So habe sich auch bei dem Fest jeder nach seinen Möglichkeiten eingebracht. Laut Weber ist der neue Spielplatz im Rahmen der Dorfentwicklung zu sehen. Bisher habe es lediglich einen kleinen Platz hinter dem Bürgerhaus gegeben, der aber der großen Kinderzahl kaum gerecht werden konnte. Ist doch allein binnen Jahresfrist die Zahl der unter 18-Jährigen von 54 auf 59 gestiegen. Daher ist parallel bereits die Renovierung des Jugendraums angelaufen. Für den Landeswettbewerb "Kinderfreundliche Dorferneuerung" sieht sich Naurath/Wald bestens gewappnet.