Kita ruft zu Lichterkette für Flüchtlinge auf - Aktion in Hermeskeil am 3. Dezember

Hermeskeil. · Möglichst viele Menschen aus Hermeskeil und Umgebung sollen mitmachen: Die Kita Adolph-Kolping will am Donnerstag, 3. Dezember, ab 17.30 Uhr eine Lichterkette zwischen dem Stadtausgang an der B.52 und der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) an der Ex-Kaserne bilden. Bei der Aktion sollen einheimische Bürger und Flüchtlinge im wahrsten Sinn des Wortes aufeinander zugehen.

Kita ruft zu Lichterkette für Flüchtlinge auf - Aktion in Hermeskeil am 3. Dezember
Foto: Axel Munsteiner

"Wir wollen ein Zeichen der Solidarität setzen. Denn wir haben bei uns schon viele Familien begleitet, die ein ähnliches Schicksal wie die Flüchtlinge in der Afa erlebt haben und oft auch aus denselben Herkunftsländern kommen." Das sagt Katja Ludes, Leiterin der Hermeskeiler Kita Adolph-Kolping (siehe Extra). Sie und ihr Team planen im Rahmen der von der katholischen Pfarreiengemeinschaft organisierten Veranstaltungsreihe "Lebendiger Adventskalender" am Donnerstag, 3. Dezember, eine besondere Aktion.

Treffpunkt: 17.30 Uhr, Jay & Jay

"Wir würden uns freuen, wenn um 17.30 Uhr möglichst viele Menschen aus Hermeskeil und Umgebung zum Restaurant Jay & Jay kommen und ein Teelicht im Glas mitbringen würden", sagt Ludes. Von diesem Treffpunkt am Stadtausgang an der B.52 soll nämlich nach einigen einführenden Worten ab 18 Uhr eine Lichterkette gebildet werden, die hoch zur früheren Hochwaldkaserne führt. In der dortigen Afa brechen zur selben Zeit ebenfalls Flüchtlinge mit Lichtern in Richtung Stadt auf. "Wir wollen uns dann in der Mitte treffen und zeigen, dass wir aufeinander zugehen möchten", betont Ludes.

Afa-Leiter Stefan Ding begrüßt die Aktion ausdrücklich. "Es ist schön, dass ein Kindergarten vor Ort ein solches Signal setzen will". Mit ausgehängten Zetteln, aber auch mit Hilfe der direkten Information durch die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes werden die Asylbewerber - insgesamt sind in der Ex-Kaserne zurzeit 1050 Menschen untergebracht - auf die geplante Lichterkette aufmerksam gemacht. In der Afa werden deshalb am Donnerstag laut Ding auch die Zeiten für die Essensausgabe leicht verschoben. Wie viele Flüchtlinge mitmachen werden, lasse sich zwar schwer abschätzen. "Wir hoffen aber natürlich auf eine ordentliche Beteiligung", sagt der Afa-Leiter.

Die Kita Adolph-Kolping hat ihrerseits die anderen Kindergärten in der Stadt, aber auch zum Beispiel die Schulen und Vereine angeschrieben, um die Lichterketten-Aktion publik zu machen. Sie rechne schon damit, dass am Donnerstag mindestens eine Zahl von 500 Teilnehmern erreicht wird. "Wenn es mehr werden, wäre das umso besser", sagt Ludes. Die Genehmigung der Kreisverwaltung für diese Aktion liegt bereits vor. Da so viele Teilnehmer erwartet werden, es um diese Uhrzeit schon dunkel ist und der Gehweg an der viel befahrenen B.52 nicht besonders breit ist, wollen Polizei und Straßenmeisterei Hermeskeil am 3. Dezember auf Nummer sicher gehen.

B 52 wird zwei Stunden gesperrt

Es sei geplant, die B 52 zwischen Höfchen und dem Stadtausgang (Abzweig Gusenburger Straße/Autobahnauffahrt) zwischen 17 und 19 Uhr zu sperren.
Der Verkehr soll in diesen zwei Stunden von Höfchen aus über die B.407 und dann ab der Abfahrt Reinsfeld über die A.1 nach Hermeskeil umgeleitet werden, sagt Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei, auf TV-Anfrage. Die Teilnehmer der Lichterketten-Aktion werden darum gebeten, entweder zu Fuß zum Treffpunkt am Restaurant Jay & Jay zu kommen oder ihre Autos am Bahnhof beziehungsweise in der Straße Zum Dörrenbach zu parken.

Extra Kita Adolph Kolping
In der Kita Adolph-Kolping - einer von drei Kindergärten in der Stadt - werden aktuell 65 Jungen und Mädchen betreut. Davon haben 35 Kinder einen Migrationshintergrund. Die Kita Adolph-Kolping ist in der ganzen Verbandsgemeinde eine Schwerpunkt-Einrichtung für die Früherziehung von Kindern aus diesen Familien. Bei einigen von ihnen laufe das Asylverfahren noch, so die Auskunft von Erzieherin Sonja Laible. In der Einrichtung gibt es Kinder aus zwölf Nationen. Die auch schon bei Bundeswettbewerben ausgezeichnete Kita ist ein Beispiel für gelebte Integration. Für die Jungen und Mädchen mit Migrationshintergrund wird dreimal die Woche Sprachförderung durch besonders geschulte Fachkräfte angeboten. Auch deren Eltern können donnerstags in der Kita an einem Deutsch-Sprachkurs teilnehmen. Für alle offen ist der Umsonstladen im Obergeschoss der Kita, in dem sich Menschen unter anderem mit Kleidern, Spielzeug oder Haushaltswaren eindecken können. ax

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