Hermeskeil. (doth) Jetzt ist die Zeit, in der im Keller oder auf dem Speicher wieder an den Modellanlagen gebastelt wird. Da ist es gut, vorher mal auf einer Modellbahnbörse vorbeizuschauen um nach Schnäppchen und Raritäten Ausschau zu halten. "Eine solche Börse ist eine Fundgrube für Sammler und Leute, die ihre Anlage weiter verfeinern wollen", weiß der Veranstalter, Günther Wenner aus Konz. Ob's die Rarität für die Vitrine ist oder ein Ersatzteil, eifrig wurde bei den 30 Anbietern gefeilscht oder es ergab sich sogar ein Tauschgeschäft. Von Internet- Börsen halten viele Modelleisenbahner nichts: "Wer seine Anlage baujahr identisch halten und gleich die Qualität prüfen will, muss auf eine solche Börse", behauptet Wenner. Immer mehr Hobbyeisenbahner nehmen wieder Abschied vom Computer und bestimmen lieber von Hand das Geschehen in der selbst geschaffenen Welt auf ein paar Quadratmetern. Die Modelleisenbahnfreunde Schweich hatten eine mobile Anlage aufgebaut. Hier konnten Zuschauer auch erleben, was passiert, wenn nichts mehr passiert, das heißt, die Elektronik spinnt. Live wurde dem Problem auf den Grund gegangen, Modellbahner- Alltag eben. Einer, der schon sein Leben lang diesem Hobby frönt, ist Fritz Plorin (82), aus Kordel. "Mit sieben habe ich in einem Kaufhaus eine Modellbahn gesehen. Da war es passiert", erklärt er gerne den Jüngeren. Der Rentner verpasst so schnell keine Modellbahnbörse, auch wenn seine eigene Riesenanlage unterm Dach nahezu perfekt ist. Viele Kinder waren mitgekommen und da passierte vielleicht das Gleiche: Der "Virus Modellbahn" schleicht sich ein und geht nicht wieder weg.