Kleiner Ort ganz groß

SCHÖMERICH. Die Ältesten können sich noch daran erinnern, wie einfach das Leben im Dorf vor Jahrzehnten war. Die Veränderungen seit dieser Zeit sind gewaltig. Mit Neubauten und Sanierungen versuchen auch die kleinen Orte, den gestiegenen Ansprüchen ihrer Bewohner Rechnung zu tragen. Schömerich ist eine der aufstrebenden Gemeinden.

 Schömerich - Ort mit alten Wurzeln und positiver Entwicklung.Foto: Hans Muth

Schömerich - Ort mit alten Wurzeln und positiver Entwicklung.Foto: Hans Muth

Das 133-Seelen-Dorf hat in den vergangenen Jahren eine äußerst positive Entwicklung durchlebt. Selbst anpacken ist das Motto der Bürger in Schömerich, und das ist an jeder Ecke des Ortes spürbar. "Vielleicht haben wir sogar etwas zu viel gemacht", sagt mahnend Josef Hamel, derzeit geschäftsführender Ortsbürgermeister.Rosen in Hülle und Fülle

"Die Anlagen, die wir geschaffen haben, müssen auch gepflegt und instand gehalten werden." Da ist der Johannis-Brunnen, aus Sandstein gefertigt von einem Trierer Steinmetz. Blumen, Sträucher und eine liebevoll hergerichtete kleine Anlage, die der Rast dient, zieren die Brunnenumgebung. Rosen gibt es in Hülle und Fülle: vor dem Brunnen und neben der Kapelle Einen Gemeindearbeiter hat die Gemeinde nicht. Da haben alle angepackt, allen voran Hamel. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. "Durch die Eigenleistungen werden die Kosten niedriger und die Freude an den Projekten, die man selbst ermöglicht hat, deutlich größer." Die Feuerwehr sei ein wichtiger Partner nicht nur in Sachen Brandbekämpfung. "Auf ihre Hilfe ist auch bei solchen Projekten immer Verlass. Ihr verdanken wir, wie vielen anderen Bürgern, den positiven Wandel in unserem Ort." Die Feuerwehr ist der einzige Verein des Ortes. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr haben sich denen aus Hentern angeschlossen, und sportliche Betätigung findet man beim Sportverein in Hentern. Schömerich ist attraktiv und bemüht sich, die Dorfstruktur zu erhalten und weiter zu entwickeln. Ein Neubaugebiet mit elf Bauplätzen wurde erschlossen und wartet auf Käufer. Dass die einzige Gaststätte vor zwei Jahren geschlossen hat, bedauert Hamel. "Das war eine wichtige Kontaktstelle für die Bürger." Die kleine Kirche im Ort wird von den Frauen geschmückt und gesäubert. Alle zwei Wochen findet darin eine Heilige Messe statt. Zum Einkauf fahren die Schömericher nach Hentern, Zerf oder Losheim, und auch die Arbeit gebenden Betriebe sind verstreut. V&B in Mettlach, Thyssen-Krupp in Mandern und einige Firmen und Behörden in Trier kommen für die Schömericher als Arbeitgeber in Frage. Der Wald ist mit 37 Hektar fast ausschließlich im Besitz der Gehöferschaft, dazu gibt es wenige Privatbesitzer. Staatswald existiert nicht. Kimmlerhof ist ein Ortsteil von Schömerich, etwa 1500 Meter vom Dorf entfernt. Dort leben 17 Einwohner mit dem einzigen landwirtschaftlichen Betrieb, den Schömerich noch hat. Lediglich fünf ehemalige Landwirte betreiben für den Eigenbedarf einen so genannten Feierabendbetrieb. Eine romantische Kapelle, die sich in privater Hand befindet, schmückt den Ortsteil. Schwarze Zahlen schreibt die Gemeinde derzeit nicht. "Als wir die Jagdpacht noch mit einkalkulieren konnten, war das bedeutend besser", sagt Hamel. Ein aktuelles Problem haben die Schömericher inzwischen gelöst. In der kürzlich abgehaltenen konstituierenden Sitzung wurde nun doch ein Kandidat für das Amt des Ortsbürgermeisters gefunden. Michael Lauer heißt der neue Mann, der Hamel, der sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt hatte, ablösen wird.

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