Kleines "Schmuckkästchen" für den Sport

Für 450 000 Euro neu gemacht, aber nicht so groß, wie es sich so mancher gewünscht hätte - so präsentiert sich die Grundschulturnhalle Beuren nach ihrer Sanierung. Deren Einweihung wurde jetzt im Rahmen eines Schulfestes gefeiert.

 Auf Vordermann gebracht, aber nicht größer als früher – das gilt für die Grundschulturnhalle in Beu ren nach ihrer Sanierung. TV-Foto: Axel Munsteiner

Auf Vordermann gebracht, aber nicht größer als früher – das gilt für die Grundschulturnhalle in Beu ren nach ihrer Sanierung. TV-Foto: Axel Munsteiner

Beuren. Die 134 Schulkinder aus Bescheid, Beuren, Geisfeld, Rascheid, Naurath und Hinzert-Pölert sangen, tanzten und turnten, so wie es sich in einer Halle für den Sportunterricht gehört. Beim Festakt zur Einweihung der sanierten Grundschulturnhalle galt zudem: Er lieferte Anlass für einige Ansprachen. Nicht alltäglich war in Beuren jedoch, dass neben den obligatorischen Lobes- und Dankesworten einige Redner auch die Gelegenheit für kritische Anmerkungen nutzten. Wer die Vorgeschichte dieses Projekts kennt, den konnte dies aber nicht überraschen.Doch der Reihe nach: "Schön ist's geworden", stellte Rektor Willi Seimetz fest, als er in der proppenvollen Turnhalle die Festgäste begrüßte, die allesamt brav auf Gymnastikbänken Platz genommen hatten. Der "Bauherr", Bürgermeister Michael Hülpes (CDU), ging etwas mehr ins Detail. 450 000 Euro haben es sich die Verbandsgemeinde Hermeskeil als Schulträger (Anteil: 257 000 Euro), das Land (155 000 Euro) und der Kreis (38 000 Euro) kosten lassen, um die Turnhalle wieder auf Vordermann zu bringen. Deshalb wurden im Inneren der Boden, die Wände und die Decken neu gemacht. Es entstand ein Anbau, der nun als Geräteraum dient. Die Fassade des Gebäudes wurde aufpoliert. Es wurden neue Sportgeräte angeschafft, neue Duschen installiert und vor allem ein zweiter Umkleideraum gebaut, so dass sich Jungen und Mädchen nun nicht mehr gemeinsam umziehen müssen. Vorbei ist mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten auch die Zeit der Übergangslösung, in der die Beu rener Schulkinder für den Sportunterricht in die frühere Kasernenhalle nach Hermeskeil ausweichen mussten.

Ein "Schmuckkästchen" sei seit November 2006 "in Rekordzeit" entstanden, betonte Hülpes. Er wies zudem darauf hin, dass außer der Schule auch die Beurener Vereine von der Investition profitieren, da sechs von ihnen die Turnhalle als Trainingsstätte nutzen.

Um den Blick zurück auf eine kontrovers geführte kommunalpolitische Diskussion kam der VG-Bürgermeister aber nicht herum. Denn: Schon seit 2001 hatten Schulleitung und Ortsgemeinde Abhilfe in Sachen Turnhalle gefordert, dabei aber weniger an eine Sanierung gedacht. SPD-VG-Ratsmitglied Seimetz und der Beurener Gemeindechef Manfred Köhl (SPD) hatten sich vielmehr für einen Neubau stark gemacht. Wegen der dafür veranschlagten Kosten von 1,2 Millionen Euro habe der Rat diesen Vorschlag aber mit großer Mehrheit abgelehnt, so Hülpes. Dass dieses Votum keine große Euphorie in Beuren auslöste, hängt mit einem weiteren Fakt zusammen: Nichts geändert hat sich nämlich auch nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an der bisherigen Größe der Turnhalle mit zehn mal 18 Metern. Die Schulelternsprecherin merkte deshalb kritisch an, "dass es gewiss noch besser gewesen wäre, wenn man mit der sanierten Halle das Normmaß erfüllt hätte.", also die Abmessungen auf 15 mal 27 Meter erweitert hätte. Gleichwohl müsse die Sanierung positiv gesehen werden, fügte Sonja Maßmann hinzu. Denn: "Auch so haben die Schüler jetzt bessere Rahmenbedingungen als früher." Köhl konnte sich ebenfalls die Bemerkung nicht verkneifen, "dass Schüler und Lehrer über eine größere Halle froh gewesen wären" und nach seiner Auffassung "fehlender politischer Wille" einen Neubau verhindert habe. Doch auch der Beu rener Ortsbürgermeister zeigte sich am Feiertag versöhnlich. Die Meinungsverschiedenheiten der Vergangenheit beendete der SPD-Mann mit der Feststellung: "Schwamm drüber. Man muss das sportlich sehen."

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