Klimaschutz durch erneuerbare Energie

ZERF. Energie aus Biomasse soll in Zukunft verstärkt das begrenzte Potenzial fossiler Energieträger ersetzen. Sie wächst vor Ort und dient der regionalen Energieversorgung. Beispielhaft zeigt sich die Regionale Schule in Zerf mit ihrer Holz-Hackschnitzelanlage.

 An Ort und Stelle werden Hackschnitzel hergestellt und in die Anlage gefüllt.Foto: Hans Muth

An Ort und Stelle werden Hackschnitzel hergestellt und in die Anlage gefüllt.Foto: Hans Muth

"Wenn nichts geschieht, wird der Anteil der Anlagen erneuerbarer Energie bis 2020 auf 70 Prozent steigen", so lautet die Aussage von Margit Conrad, der rheinland-pfälzischen Ministerin für Umwelt und Forsten. Die Anlage in der Regionalen Schule in Zerf hat sich bereits bewährt. Die moderne Technik der Holzhackschnitzelanlage ermöglicht einen vollautomatischen Betrieb, der dem Komfort einer Ölheizung kaum nachsteht. So jedenfalls stellen es die Verantwortlichen dar. "Mit der Inbetriebnahme der neuen Holzschnitzelanlage in Zerf, der ersten ihrer Art in der Verbandsgemeinde Kell am See, wurde eine neue Ära der Nutzung erneuerbarer Energien eingeläutet", betont Bürgermeister Werner Angsten. "Diese Energien stehen heute im Zentrum. Solar- Windkraft- und Biomasse-Energie werden genutzt. Allerdings muss dieser Ausbau erst noch zum Selbstläufer gemacht werden. Er kann sich bei der derzeitigen Situation noch nicht von alleine vollziehen. Benötigt wird eine aktive Strategie von Politik, Wirtschaft und Einzelakteuren. Wir müssen von der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas wegkommen, wenn wir wirksamen Klimaschutz betreiben und erhebliche Schadgas-Immissionen vermeiden wollen", macht Angsten deutlich. Mit der Verbrennung von Holz werde nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie der Baum im Laufe seines Wachstums gebunden hat. Das bei der Verbrennung freiwerdende Kohlendioxid werde durch das laufende Waldwachstum in den Wäldern der Region wieder gebunden, deshalb sei es kohlendioxid-neutral, erläutert der Bürgermeister, der die Hackschnitzelanlage als "eine Pilot-Anlage der Verbandsgemeinde Kell am See" bezeichnet. Doch die Heizung soll nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch Geld sparen. Denn die Brennstoffkosten sollen, gemessen am Ölpreis vom September 2002, um etwa 14 000 Euro pro Jahr reduziert werden. "Für die Reparatur von Umweltschäden geben wir jedes Jahr beachtliche Mengen Geld aus. Wir sollten vielmehr das Übel an der Wurzel fassen und Kohle, Öl und Gas durch Energieeinsparung und die Nutzung der neuen Energien weit möglichst ersetzen", hatte Karl Keilen vom Mainzer Umweltministerium bei der Einweihung vor zwei Jahren gesagt. Der hart erarbeitete Wohlstand könne nur so unseren Kindern ermöglicht werden. Energieeinsparung und der Ausbau der erneuerbaren Energien seien daher Schwerpunkte der Umwelt- und Wirtschaftspolitik der Landesregierung Rheinland-Pfalz sein. Die Gesamtbaukosten der Zerfer Anlage inklusive aller Nebenkosten liegen laut Ewald Emmerich, dem verantwortlichen Projektleiter, bei 253 000 Euro. Darunter fallen die Holzhackschnitzelanlagen mit allen Optimierungsarbeiten in Höhe von 147 000 Euro, die integrierte Solaranlage mit 16 700 Euro und der Bunkerbau mit Nebenleistungen und Wegebau in Höhe von 133 000 Euro. Gefördert wurde das Projekt vom Land mit 44 000 Euro.

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