Kompromiss in der "Klink"-Frage

WALDWEILER. Die strittigste Territorialfrage ist geklärt: Auch das Forstrevier "Klink" soll mittelfristig in die neuen Grenzziehungen im Bereich des Forstamts Saarburg eingebunden werden. "Allerdings nicht im Wege der Zerschlagung", wie Forstamtsleiter Helmut Lieser betont. An das Staatswaldrevier soll vielmehr in fünf oder sechs Jahren der Gemeindewald Waldweiler angedockt werden.

"Ich denke, wir haben eine vernünftige Lösung gefunden" - so kommentiert der Waldweilerer Ortsbürgermeister Manfred Rauber das Ende einer lange währenden und zum Teil emotionalen Debatte, die die geplante Neuabgrenzung der Reviere im Forstamt Saarburg vor allem im Hochwald entfacht hat (der TV berichtete). Noch vier Reviere in der Verbandsgemeinde Kell am See - das war die Variante, die die Forstverwaltung bei ihrer Strukturreform, die am 1. Oktober 2006 in Kraft tritt, favorisierte. Sie sieht die Auflösung der Reviere Waldweiler und Greimerath vor, die an die Reviere Kell am See beziehungsweise Zerf angegliedert werden. Hinzu kommen das Forstrevier Schillingen und der Staatswald "Klink". Diese neuen Grenzziehungen werden zumindest in den nächsten fünf bis sechs Jahren auch Gültigkeit haben. Denn jetzt hat auch der Waldweilerer Gemeinderat diesen Vorschlag einstimmig gebilligt. Wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Bedenken der Kommune ausgeräumt werden konnten, war jedoch ein Kompromiss. Auf ihn hatten sich bei einem Gespräch im Vorfeld Lieser und der Gemeindevorstand verständigt. Die Waldweilerer hatten nämlich kritisiert, dass die "Klink" bei den Reformplänen außen vor bleiben sollte und an deren Zuschnitt keine Veränderungen vorgesehen waren. "Wir waren aber dafür, dass die Klink mit ins Boot genommen wird. Als bekannt wurde, dass das Revier Waldweiler aufgelöst werden soll, konnte das für mich nur bedeuten, dass unser Gemeindewald allein schon wegen der geographischen Lage optimal zur Klink passen würde", betonte Rauber in der Gemeinderatssitzung. Letztlich ist die Forstverwaltung diesem Wunsch nachgekommen, obschon sich das Territorium der "Klink" vorerst nicht verändern wird. Wenn jedoch in fünf bis sechs Jahren Harald Hörle, der Revierförster der "Klink", in Ruhestand geht, wird bei der Neuabgrenzung der Reviere im Hochwaldraum ein nächster Schritt gemacht. Wie dieser aussehen soll, präsentierte Lieser in der Ratssitzung auf einer Karte: Demnach wird es ab diesem Zeitpunkt in der Verbandsgemeinde Kell am See nur noch drei Reviere geben. Während sich an der "Fusion" zum Revier Greimerath/Zerf (1894 Hektar) nichts ändert, werden die Tage des ab Oktober neu formierten Reviers Waldweiler/Kell nur von begrenzter Dauer sein. Der Keller Gemeindewald soll 2011 oder 2012 nämlich an Schillingen angeschlossen werden und ein Revier mit einer Betriebsfläche von 1634 Hektar bilden. Der Gemeindewald Waldweiler wird hingegen - wie von der Kommune gefordert - an die "Klink" angedockt, deren Größe auf 1674 Hektar steigt. Rein wirtschaftlich hätte zwar für die Gemeinde die sofortige Umsetzung dieser Variante mehr Vorteile, betont Rauber. Denn durch die geringeren "Beförsterungskosten" könnte die Kommune jährlich rund 2000 Euro einsparen. "Wir haben aber den Aspekt der Sozialverträglichkeit in den Vordergrund gestellt. Wir verzichten lieber in den nächsten fünf, sechs Jahren auf dieses Einsparpotenzial, haben dafür aber gewährleistet, dass kein Förster freigesetzt wird und vorzeitig die Koffer packen muss", sagt Rauber. Wenngleich die CDU-Fraktion bemängelte, dass sie bei den Vorgesprächen mit Lieser nicht beteiligt war, so schloss auch sie sich dieser Auffassung an und stimmte wie SPD und FWG für die Reformpläne im Forst.

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