Konzentration auf Vermittlung

HERMESKEIL. Den Agenturen für Arbeit in Saarburg und Hermeskeil stehen Umstrukturierungen bevor, die eine noch schnellere Eingliederung von Arbeitslosen in den Arbeitsmarkt ermöglichen sollen. Es droht Konkurrenz durch überregionale Bildungsträger.

"Zukünftig werden die Arbeitsämter viel mehr unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeiten müssen und werden auch dementsprechend bewertet werden", sagt Bernd Sevenich, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Trier. Klaus Grimme, Arbeitsberater der Agentur für Arbeit in Saarburg, ergänzt: "Für die Kunden heißt dies, dass die Zeit der Schonfristen vorbei ist."Bewerbertraining in den Abendstunden

Seit einem halben Jahr verlangt das Gesetz, dass sich Betroffene mit dem Erhalt der Kündigung unverzüglich beim Arbeitsamt melden müssen. "Jeder Tag, der ohne Meldung verstreicht, bedeutet Kürzungen beim Arbeitslosengeld", so Grimme. "Das Bewerbertraining wird zukünftig in den Abendstunden angeboten, damit Arbeitslose noch schneller vermittelt werden können." Das Ziel: Der demnächst Arbeitslose kann sich so während seiner letzten Tage im alten Betrieb mit Profi-Tipps zum Bewerben ausstatten.Auch zukünftig werden Alfred Schöndorf, Leiter der Agentur für Arbeit Hermeskeil, und Klaus Grimme auf bewährte Trainingsmaßnahmen, mögliche Zuschüsse für den Arbeitgeber und Probearbeitsverhältnisse zurückgreifen.Harte Zeiten brechen für die Bildungsträger, die sich im Hochwald und in Saarburg etabliert haben, an: Zukünftig können sich auch überregionale Träger um den Zuschlag für Eingliederungsmaßnahmen bewerben. Der Bildungsträger mit dem preisgünstigsten Angebot wird laut Bernd Sevenich den Zuschlag erhalten. "Dann kann es zum Beispiel schon einmal vorkommen, dass ein Bildungsträger aus Bielefeld sich hier in der Region um die Arbeitslosen kümmert", so Grimme.Die zum Jahresbeginn gültige Umbenennung in "Agentur für Arbeit" soll betonen, dass sich Berater und Vermittler in Zukunft auf ihre Kernaufgabe, die verbesserte und beschleunigte Vermittlung von Arbeitslosen, konzentrieren. "Das Arbeitsamt ist da, um Arbeit zu vermitteln, aber nicht, um Arbeit zu schaffen", stellt Schöndorf fest.Das sei Aufgabe der Arbeitgeber, zu denen die Agenturen für Arbeit laut Bernd Sevenich in Zukunft engeren Kontakt halten wollen. "Dieser Kontakt dient nicht nur der Vermittlung von Arbeitsstellen, sondern auch der Beratung von Betrieben."Hermeskeil hat die niedrigste Quote

Hermeskeil hat mit einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent die niedrigste Zahl im Bereich der Agenturen für Arbeit in der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland erreicht. Saarburg erzielte ebenso wie der Gesamtbezirk Trier eine Quote von 6,6 Prozent. "In der ländlichen Infrastruktur ist das soziale Gefüge noch sehr stark, und Arbeitsberater und Vermittler haben einen persönlicheren Kontakt zu den Arbeitssuchenden", erläutert Sevenich.Im Bereich der Agentur Hermeskeil waren 2003 monatlich durchschnittlich 650 Arbeitslose gemeldet - 3,9 Prozent weniger als im Vorjahr. In Saarburg waren es 1481, ein Anstieg um 4,2 Prozent.

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