Kreistag Trier-Saarburg formuliert Forderungen für Nationalpark

Trier · Der Kreistag Trier-Saarburg hat das Eckpunktepapier für den Nationalpark Hochwald-Idarwald verabschiedet. Nur die FDP-Fraktion stimmte gegen das Papier, in dem die kommunalen Interessen zusammengefasst sind.

 Über den Nationalpark diskutierte der Kreistag Trier-Saarburg (Archivfoto)

Über den Nationalpark diskutierte der Kreistag Trier-Saarburg (Archivfoto)

Foto: Herbert Thormeyer

Das Eckpunktepapier ist die Grundlage für den weiteren Weg zum vom Land geplanten Nationalpark Hochwald-Idarwald. Der Kreistag hat mit seinem Beschluss dafür gestimmt, das Papier an die Landesregierung weiterzuleiten. Für diese gilt es als Zusammenfassung der Forderungen und Ansprüche an einen Nationalpark aus den betroffenen Kommunen.

Während die FDP-Fraktion den Nationalpark komplett ablehnte, weil sie einen erheblichen Schaden für die Holzindustrie im Hochwald befürchtet, stimmten die anderen Fraktionen für das Papier. Sie wiesen aber darauf hin, dass dieser Beschluss nur der erste Schritt sei und nicht mit einer Entscheidung für den Nationalpark gleichzusetzen sei. Damit reagierten sie unter anderem auf die Diskussionen im Hochwald. Dort hatten sich zuletzt auch Bürgerbewegungen gegen den Nationalpark gebildet - zuletzt in Thalfang.

Bernhard Henter, Fraktionssprecher der CDU verlangte eine kritische Prüfung des Vorhabens. Das Land müsse ein schlüssiges Finanzierungskonzept vorlegen, damit sich der Hochwald durch den Nationalpark nachhaltig entwickeln könne. Bevor ein endgültiger Beschluss im Kreis fallen könne, wolle die CDU zudem eine Entscheidung aus den drei Gemeinden Züsch, Neuhütten und Damflos sowie aus dem Kreis Birkenfeld abwarten, in dem der größte Teil des geplanten Schutzraums liegt. In Neuhütten, Damflos und Birkenfeld stehen die Entscheidungen zu dem Eckpunktepapier noch aus.

Die SPD-Fraktion verlangte, die Landesregierung müsse die Bedenken der Bürger in der Region sehr ernst nehmen. "Wir hoffen dass die Bürger wieder mitgenommen werden", sagte SPD-Mitglied Walter Rausch aus der Hochwaldgemeinde Kell am See in seiner Rede. Das sei ein Signal nach Mainz. Es werde schließlich sehr viel Geld investiert, von dem die Menschen vor Ort profitieren könnten.

Die FWG nimmt das Eckpunktepapier ebenfalls positiv auf. Sie mahnte ebenfalls mehr Bürgernähe an. Zudem dürfe der Nationalpark nicht mit anderen Projekten in der Region konkurrieren.

Heide von Schütz (Die Grünen) beurteilt den Nationalpark sehr positiv. Sie hoffe darauf, dass das Projekt nicht an fehlendem politischen Willen im Hochwald scheitere. "Es muss ein Ruck durch den Hochwald gehen", sagte sie mit Verweis auf die Ruck-Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog.

Udo Moser (Bürger für Bürger), Bürgermeister der Stadt Hermeskeil, versuchte die Befürchtungen auszuräumen. Die Diskussionen im Hochwald würden sehr sachlich geführt. Er habe es bisher noch nicht erlebt, dass sich so viele Bürger an der politischen Diskussion beteiligt hätten. "Es kann nicht sein, dass der ländliche Raum immer zu kurz kommt", sagte er. Der Nationalpark sei eine Chance für die Region.

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