Kreuze sind ihre Beute

HERMESKEIL. Es war ein Schock für viele Menschen in Hermeskeil. Ende Mai wurde die Erzbergkapelle am Stadtrand geschändet. Die Kripo sucht seitdem nach den Schuldigen. Ungeklärt sind auch die Einbrüche in die Pfarrkirchen Bescheid und Reinsfeld. St. Wendel meldete jetzt einen Einbruch in die Wendelinus-Basilika.

Fassungslos fanden mehr als 80 Gläubige, die zur Maiandacht gekommen waren, die Erzbergkapelle in einem unglaublichen Zustand vor (der TV berichtete). Die Täter hatten die Schieferplatten am Kapelleneingang herausgerissen und der neben der Kapelle stehenden Gethsemane-Figurengruppe die Köpfe abgeschlagen. Der Altar der Erzbergkapelle wurde mit Fäkalien beschmutzt.Polizei beobachtet Verdächtige

Die Polizei reagierte sofort und bildete eine Sonderermittlungsgruppe. "Wir beobachten eine Gruppe von jugendlichen Verdächtigen aus der Region, aber die Beweislage reicht für eine Anklage noch nicht aus", erläutert Kriminal-Hauptkommissar Franz Petry. Auch die Einbrüche in zwei Hochwälder Kirchen sind noch nicht aufgeklärt. Unbekannte Täter nahmen aus der Dreifaltigkeitskirche in Bescheid einen 60 Zentimeter hohen Kerzenständer mit, sein Wert liegt bei 100 Euro. Aus der Reinsfelder Remigiuskirche verschwand ein in Bronze und Silber gestaltetes Kreuz im Wert von 500 Euro. Die Polizei schließt nicht aus, dass es sich um den oder die gleichen Täter handelt.Einbruch in Wendelinus-Basilika

Die Kirchen der Region bleiben offenbar im Fadenkreuz der Täter. Der jüngste Fall ereignete sich im benachbarten Saarland. Einbrecher drangen in die Wendelinus-Basilika St. Wendel ein. Sie stahlen das Bild der Muttergottes von der Immerwährenden Hilfe. Es handelt sich dabei zwar nicht um das Original, das sich laut Mitteilung der Polizei an sicherer Stelle befindet, aber auch die gestohlene Darstellung hat einen Wert von mehreren hundert Euro. Dazu kommt der Schaden an dem kunstvoll geschnitzten Holzrahmen und an der Eingangspforte. Hauptkommissar Ortwin Drumm von der Polizeiinspektion St. Wendel vermutet, dass der oder die Diebe die Mariendarstellung mit dem Rahmen stehlen wollten. "Wahrscheinlich haben sie das Bild fallen lassen, und dabei ist die Glasplatte zersprungen." Diakon Volker Schneider ergänzt: "Der Schaden an dem geschnitzten Rahmen ist wahrscheinlich größer als der Wert der gestohlenen Darstellung."

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