Kritik am Nachbar-Windpark

Grimburg · Die Gemeinde Grimburg unterstützt einen Bürger, der sein Haus sanieren möchte. Zweifel haben die Räte bei Abständen zu Wadriller Windrädern.

Grimburg (cweb) Der Grimburger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, die Grenze des Sanierungsgebiets im Ortskern zu verändern. Der Anlass war laut Ortsbürgermeister Franz-Josef Weber eine Anfrage eines Bürgers, der ein Haus in der Neustraße umfangreich sanieren möchte. "Das Haus liegt jetzt aber knapp außerhalb des Sanierungsgebiets", erklärte Weber. Damit der private Investor die steuerlichen Vorzüge erhalte, die für Projekte innerhalb des Sanierungsgebiets geltend gemacht werden können, sei eine Verschiebung der Grenze nötig. Der Rat stimmte dem mit sechs Ja-Stimmen zu vier Nein-Stimmen zu.
Vorausgegangen war eine kurze Diskussion zwischen dem Ortschef und Mitgliedern der CDU-Fraktion. Sie hatten bemängelt, dass es bereits die zweite Korrektur der Sanierungsgebietsgrenze sei und diese Änderungen die Gemeinde jeweils um die 2000 Euro kosteten. Aus den Reihen der CDU kam daher die Frage, ob das Gebiet nicht gleich auf den gesamten Ort ausgedehnt werden könne. Timo Jansen von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde-Verwaltung Hermeskeil erläuterte, dass die gesamte Ortslage nicht als Sanierungsgebiet gelten könne. Es müsse ein Bereich als Ortskern definiert sein. Wolle man die bestehende Grenze des Sanierungsgebiets umfassend erweitern, müsse auch die Gebäudesubstanz in diesen Bereichen l untersucht werden. Der Rat will sich mit dem Gebiet demnächst erneut befassen.
Ein weiteres Thema war der Windpark der saarländischen Nachbargemeinde Wadrill. Dort hat der Bau der Windräder begonnen. Er habe "Gegrummel" aus dem Ort wahrgenommen, weil die Anlagen "relativ nah an der Neustraße" stünden, sagte Weber. Ratsmitglied Jürgen Loch (CDU) beklagte, dass der im Saarland einzuhaltende Mindestabstand von 800 Metern zu nächsten Wohnbebauung möglicherweise nicht bei jedem Rad eingehalten werde. Im Rahmen des Planungsverfahrens für den Windpark hatte die Gemeinde Grimburg einen 1000-Meter-Abstand gefordert. Die Ratsmitglieder waren sich nun einig, dass ein Beharren auf diesem größeren Mindestabstand nicht erfolgversprechend sei, da anders als in Rheinland-Pfalz im Saarland der 800-Meter-Abstand festgelegt worden sei. Die Verwaltung soll nun aber anhand von Kartenmaterial prüfen, ob die 800 Meter bei den Wadriller Windrädern unterschritten werden und gegebenenfalls dagegen Widerspruch einlegen. Dies wurde einstimmig beschlossen.

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