Kultur pur im ganzen Landkreis

REINSFELD. Wer klassische Konzerte, Mundartvorstellungen und Ausstellungen liebt, wird bis zum Dezember im Kreis Trier-Saarburg voll auf seine Kosten kommen. Mit einem Chorkonzert und einer Fotoausstellung wurden die Kreiskulturtage eröffnet.

"Ich bitte Sie, sich zu erheben." Mit diesen Worten begann Jochen Hüther, der Vorsitzende des Reinsfelder Quartettvereins Concordia, die Auftaktveranstaltung zu den Kreiskulturtagen. Das Publikum folgte den Worten, und aus allen Mündern tönte die deutsche Nationalhymne. "Ich habe selten eine Veranstaltung erlebt, die so eröffnet wurde", sagte Landrat Richard Groß. Aber er finde dies sehr passend, denn es stünden weitere Hymnen auf dem Programm des Chorkonzertes. Als Erstes stand der Kinderchor aus Lorscheid auf der Bühne. Die 30 Mädchen und Jungen hatten sich für ihren großen Auftritt sehr chic gemacht - alle trugen eine weiße Bluse oder ein weißes Hemd und einen pinkfarbenen Schal. Die Gruppe ist der einzige aktive Kinderchor im Hochwald. Der Sängernachwuchs unter der Leitung von Conrad Degenhardt sang Lieder wie "Jeder Mensch braucht ein Zuhause" von Werner Beininger oder "Wenn man einen Freund hat" von Detlef Jöcker und stellte diese auch gestisch dar. Neben dem Männergesangverein Harmonie Osburg (Leitung: Hermann-Josef Steinheuer) waren zwei Chöre aus der Partnerregion zugegen: Der "Maxhüttenchor Unterwellenborn" (Leitung: Rolf Hübel) und der Gesangverein "Dreiklang Bodelwitz" (Leitung: Ralf Schöne). Beide bewiesen in höchstem Maße, dass sie anspruchsvolle Stücke von Komponisten wie Johann Sebastian Bach beherrschen, aber auch gute Stimmung verbreiten können mit Titeln wie "Ein Kuss nach Ladenschluss" von Will Meisel oder "Schöner Gigolo, armer Gigolo" von Leonello Casucci. Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt des ortsansässigen Quartettvereins Concordia unter der Leitung von Günther Weilerswist. Musikalische Unterhaltung aus der Partnerregion

Die Sängerinnen und Sänger hatten etwas ganz Besonderes einstudiert: Stücke wie "Ich hätt' getanzt heut Nacht" oder "Wäre das nicht wunderschön" aus dem bekannten Musical "My fair Lady". "Die sind richtig gut", hörte man Stimmen aus dem Publikum. Umrahmt wurde das Chorkonzert von einer Fotoausstellung des Foto-Amateur-Club Saalfeld-Rudolstadt. Meisterhafte Fotografien zeigen Burgen, Schlösser, Museen und Feste in Thüringen. "Durch diese schönen Werke erinnere ich mich wieder an meine Zeit in dieser Gegend", sagte Besucher Rainer Michels. Die Kreiskulturtage stehen in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal unter dem Leitthema "Thüringen". In dem Bundesland liegt die Partnerregion von Trier-Saarburg, der Kreis Saalfeld-Rudolstadt. "Die Weiterentwicklung der Kulturtage im letzten Jahr hat uns bestätigt, dass wir einen zeitgemäß richtigen Weg eingeschlagen haben", sagte Landrat Richard Groß, in seiner Ansprache. "Die Wahl eines Leitthemas hat neue Akzente gesetzt und ist bei den Bürgern auf sehr hohe Aufnahmebereitschaft gestoßen." Alte Kontakte werden reaktiviert

Die Wahl des Leitthemas sollte noch einen anderen Effekt haben: Auf der Kulturschiene würden partnerschaftliche Verbindungen wieder aufleben, neue könnten geknüpft werden. Der Plan ging auf: 20 der 30 Veranstaltungen passen unter das Thema. "Ein Fortschritt gegenüber dem letzten Jahr", freute sich der Landrat. Etliche namhafte Künstler aus Thüringen lassen die Veranstaltungsreihe zu einem Hochgenuss werden: Klassische Konzerte, unter anderem ein Orgelkonzert mit dem Gewandhausorganisten aus Leipzig, Michael Schönheit, der in Saalfeld lebt, Kleinkunstabende vom Thüringer Landestheater Rudolstadt, Puppentheater und eine Ausstellung zur Porzellanmalerei stehen auf dem Programm. Neben dem Schwerpunktthema finden auch Veranstaltungen statt, die sich in den letzten Jahren bewährt haben: Konzerte, Ausstellungen, Marionettenspiele und die beliebte Reihe "Mussik, Sprooch un Wein". "Ich wünsche mir, dass wir uns auf möglichst vielen Veranstaltungen treffen", sagte der Landrat.

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