Leben in und mit der Natur

KELL AM SEE. Zeitgemäßes Bauen mit verbesserten Lebensbedingungen hat sich der Architektenbeirat im Kreis Trier-Saarburg auf die Fahne geschrieben. Das ökologische Neubaugebiet in Kell am See soll diesem Anspruch gerecht werden.

Nach der Auftaktveranstaltung im April im Historischen Bahnhof, verbunden mit der Ausstellung "Vorbildliches Bauen im Landkreis Trier-Saarburg", hatten Ortsgemeinde und Architektenbeirat zu einer Veranstaltung mit dem Schwerpunkt "Ökologisches Neubaugebiet Kell am See" in die Gaststätte "Zum Friedlichen Landmann" eingeladen. An der Podiumsdiskussion beteiligt waren auch Vertreter der Verbandsgemeinde und des Heimat- und Kulturvereins Kreis Trier-Saarburg.Vorzüge durch Nähe zur Natur

Hans-Jürgen Stein, Sprecher des Architektenbeirats, setzt mit sechs Kolleginnen und Kollegen auf die Kommunikation zwischen Architekt, Bauherr und Gemeinde. "Ge- und Verbote der baulichen Gesetzgebung haben nicht dazu geführt, dass in den letzten Jahrzehnten besser gebaut wurde als vor 100 Jahren. Wir wollten ein Verfahren entwickeln, das den Bürger einbezieht", erklärte Stein die Visionen des Architektenbeirates. In Kell am See wolle man ein neues Baugebiet erschließen. "Es soll ein ökologisches Baugebiet werden, das dem zukünftigen Bauherrn etwas Besseres bietet. Deshalb suchen wir gemeinsam nach einem neuen und anderen Weg. Lieber auf Accessoires verzichten und vorbildliches Bauen in den Vordergrund stellen", sagte Stein. Nach Meinung von Ortsbürgermeister Markus Lehnen müssen die Informationen zielstrebig an den Mann gebracht werden. "Mit dem geplanten ökologischen Neubaugebiet haben wir einiges vor. Wir wollen dafür sorgen, dass interessierte Bauherren die Möglichkeit erhalten, dem Projekt entsprechende, ins Ortsbild passende Bauten kennenzulernen, die familienfreundlich, finanzierbar und realisierbar sind." Dazu gehöre auch die zentrale Versorgung mit alternativer Energie, etwa mit Holz aus dme Hochwald. Die Aufhebung alter Funktionszusammenhänge habe tief greifende Veränderungen im Erscheinungsbild von bebauter und unbebauter Landschaft und eine Umgestaltung des Orts- und Landschaftsbildes bewirkt, so Architekt Marcus Rommel. "Viele Wohngebiete sind nicht durch natürliche Elemente gegen die freie Landschaft abgegrenzt, sondern finden eher zufällig an bestehenden Grundstücksgrenzen ihr Ende. "Auf diese Weise sind häufig Situationen entstanden, die uns gerade im Vergleich mit den alten eingewachsenen Siedlungen nicht zufrieden stellen können." Heute seien gut gestaltete Ortsränder wichtig, sie seien entscheidende Orientierungslinien für den Besucher und prägten das Erscheinungsbild einer Gemeinde. "Wir suchen deshalb nicht die erstbeste, sondern die beste Lösung für dieses Baugebiet." Dittmar Lauer, Fraktionssprecher der CDU im Gemeinderat, hatte den Anstoß zu diesem Projekt gegeben. Mit den "hervorragenden Elementen Wasser und Luft und der einmaligen Lage" sei die Richtung vorgegeben und das Projekt mit einer Zweidrittel-Mehrheit im Rat beschlossene Sache. "Wir müssen den späteren Bauherren Muster der vorbildlichen Bauten nahe bringen und ihn mit den Vorzügen vertraut machen." Dass mit der Einrichtung des ökologischen Neubaugebietes einhergehend mit den Aspekten des vorbildlichen Bauens etwas Besonderes passiere, das müsse kommuniziert werden.

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