Lernen und löschen
HERMESKEIL. (ax) Was tun, wenn's brenzlig wird? Beim Präventionstag auf dem Donatusplatz präsentierte die Hermeskeiler Stützpunktfeuerwehr nicht nur sich, ihre Arbeit und einen stattlichen Fuhrpark. Für die Besucher gab es auch viele nützliche Tipps, wie man sich vor dem Fall der Fälle wappnen kann und bei einem Brand im Haus verhält.
Die komplett ausgefahrene, 30 Meter hohe Drehleiter kündigte es den Besuchern des Hermeskeiler Handwerker- und Bauernmarktes schon weithin an. Auch bei einem Schlenker über den Donatusplatz würde es etwas zu sehen geben. Erstmals hatte sich die Hermeskeiler Stützpunktfeuerwehr ins Rahmenprogramm der herbstlichen Großveranstaltung eingeklinkt, um am Busbahnhof einen Teil ihres stattlichen Fuhrparks zu postieren und darüber hinaus mit lehrreichen und spektakulären Vorführungen das Interesse der Passanten zu wecken. Heiß her ging es beispielsweise bei den Fett-Explosionen, für die im Alltag die Devise gilt: "Nachahmung auf keinen Fall empfehlenswert". Mit einer hohen Stichflamme, die aus einem kleinen Topf schlug, demonstrierten die Brandschützer den Zuschauern nämlich eindrucksvoll, was passiert, wenn man heißes Fett mit Wasser löschen will. Gezeigt wurde aber auch, wie man kühlen Kopf bewahrt und den Brand eines Computer-Bildschirms unter Kontrolle bringt. Bei einer anderen Vorführung waren die kleinen Besucher am Zug: Feuerwehrmann Frank Coura und seine Kollegen drückten beispielsweise Timo Münster und Robin Moser ein rotes Gerät in die Hand, das in jeden Haushalt gehört. Und siehe da: In Sekundenschnelle hatten beide mit dem Feuerlöscher bewaffnet, den simulierten Brand im Keim erstickt. "Cool. Das hat Spaß gemacht", freuen sich die Zwei nach ihrem ersten Einsatz. "Wir wollen mit den Vorführungen die Selbsthilfe der Bürger fördern. Was man nämlich noch nie geübt hat, davor hat man Scheu, wenn es zum Fall der Fälle kommt", sagt Wehrführer Daniel Bredel über den Sinn und Zweck des Aktionstages, der in erster Linie der Unfallverhütung diente. Zum anderen wollte die 53 Männer und Frauen starke Truppe aber auch das Interesse der Besucher am Ehrenamt Feuerwehr wecken. Ob bei Verkehrsunfällen, bei Zwischenfällen mit Gefahrgut, bei Hochwasser wie zuletzt vor einigen Wochen in Kordel, bei umgestürzten Bäumen oder dem klassischen Brandeinsatz - das Aufgabenspektrum der Hermeskeiler Stützpunktfeuerwehr ist groß und beschränkt sich nicht nur auf den unmittelbaren Bereich rund um die Hochwaldstadt. Durchschnittlich, so Bredel, sei die Stützpunktfeuerwehr jährlich rund 120 Mal im Einsatz. 2006 liegt diese Zahl aber bereits zu Beginn des letzten Quartals bei 130. "Das liegt vor allem an den fast 30 Vogelgrippe-Einsätzen, bei denen sich der Verdacht aber glücklicherweise nie bestätigt hat", liefert Bredel die Erklärung für die Mehrarbeit, die die Hermeskeiler Feuerwehr heuer leisten musste.