Letzte Etappe vor dem Lückenschluss

Die letzte Etappe vor dem "Lückenschluss" wird in den nächsten Wochen beim Bau des Ruwer-Hochwald-Radwegs angegangen. Schon Ende 2008 soll die circa 48 Kilometer lange Trasse von Trier nach Hermekeil durchgängig befahrbar sein.

Hermeskeil/Kell am See. (ax) "Wie geht es weiter? Wann ist die ganze Strecke fertig?" Das fragen sich derzeit viele Einheimische und Urlauber, die auf den schon bestehenden Abschnitten des Ruwer-Hochwald-Radwegs unterwegs sind. Von Trier-Ruwer aus ist die Trasse auf der früheren Hochwaldbahnstrecke bislang bis zur Hinzenburger Mühle fertig. Von Hermeskeil aus gilt über Reinsfeld bis Kell auf knapp 14 Kilometern freie Fahrt. Das anschließende Stück nach Niederkell ist zwar ebenfalls schon asphaltiert, aber noch nicht offiziell freigegeben. Die Bankette und Geländer fehlen noch, so dass die in der Praxis schon von Hunderten Freizeitradlern erprobte Nutzung dieser Passage auf eigene Gefahr geschieht. Baulich besteht zwischen Hinzenburger Mühle und Niederkell noch eine Lücke von rund 15 Kilometern, die dem geplanten Zusammenschluss am Bahnhof Zerf im Wege steht. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier geht davon aus, dass dieser Ende des Jahres erfolgen kann, dann zumindest die Asphaltschicht aufgebracht und die Strecke somit durchgängig befahrbar ist. Bis der Feinschliff gemacht und die für eine offizielle Einweihung notwendigen Sicherheitseinrichtungen wie Geländer installiert sind, wird es aber voraussichtlich Frühjahr 2009. "Allerdings", schränkt Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei Hermeskeil, ein, "haben wir für den letzten Abschnitt ein enges Zeitfenster". Der Grund: Die Arbeiten können wegen der Brutzeit mehrerer schützenswerter Vogelarten, die entlang des Radwegs beheimatet sind, erst am 15. Juli beginnen. Hinzu kommt, dass die ehemalige Bahnstrecke auf Schillinger Gemarkung ein sogenanntes FFH-Gebiet durchschneidet und dort aus Naturschutzgründen eine Alternativtrasse gefunden werden musste. Der Radweg verlässt deshalb die alte Bahnlinie und verläuft auf 3,5 Kilometern Länge auf bereits vorhandenen Wirtschaftswegen, die asphaltiert werden. Verschiedene Parzellen befinden sich im Besitz der Gehöferschaft Schillingen, so dass vertragliche Regelungen notwendig waren. "Es konnte eine vernünftige Lösung gefunden werden", betont Werner Angsten (CDU). Eine Bedingung für die Zustimmung der Gehöferschaft war nach Auskunft des Bürgermeisters der VG Kell allerdings, dass die Bauarbeiten in diesem Bereich als Erstes angegangen werden und "im Hinblick auf die Hirschbrunft und eine ungestörte Jagdausübung bis September/Oktober abgeschlossen sind". Eiden hofft deshalb darauf, "dass in den wenigen Wochen, die uns zur Verfügung stehen, auch das Wetter mitspielt." An einer neuralgischen Stelle gibt es aber nach wie vor einen noch ungeklärten Punkt: Weiterhin ist offen, ob die viel diskutierte und umstrittene Radwegbrücke über die L 143 in Kell kommt (der TV berichtete mehrfach). Ihr voraussichtlich 150 000 Euro teurer Bau ist von einem Landeszuschuss abhängig. Die Nachricht aus Mainz, ob der entsprechende Antrag bewilligt wird, steht aber noch aus. "Wir rechnen aber jeden Tag mit dieser Entscheidung", ergänzt Angsten. Extra Der Bau des Ruwer-Hochwald-Radwegs zwischen Trier und Hermeskeil, mit dem im Herbst 2004 begonnen wurde, kostet rund 10,5 Millionen Euro. 80 Prozent dieses Betrags finanziert das Land. Den Rest muss die kommunale Ausbaugemeinschaft (der Kreis, die Stadt Trier, die Verbandsgemeinden Kell am See und Ruwer sowie die Stadt Hermeskeil und die Gemeinde Reinsfeld) schultern. Der Radweg ist rund 48 Kilometer lang und überwindet auf dieser Distanz circa 400 Höhenmeter. Das entspricht einem durchschnittlichen Anstieg von knapp unter einem Prozent, so dass die Strecke ein familienfreundliches Profil aufweist und auch für weniger geübte Radfahrer gut geeignet ist.

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