Letztes Glied in der Rettungskette

Effektivere Hilfe bei geringeren Kosten ist das Angebot des Hermeskeiler Ortsbeauftragten des Technischen Hilfswerks (THW), Helmut Olinger, an alle örtlichen Hilfskräfte. Aktueller Anlass ist der Einsatz vom 1. August, als ein Landwirt aus Züsch unter seinen Mähdrescher geriet und dabei schwer verletzt wurde (der TV berichtete). Diesen Alarm hatte ein THW-Helfer nur zufällig am Funkgerät mitbekommen.

 Um so harmonisch Hand in Hand zu helfen wie bei dieser Übung des Nachwuchses von Feuerwehr und THW an der Hochwaldhalle, wünschen sich die „blauen Retter“ Einsätze, in die sie ihrer Meinung nach viel früher eingebunden werden sollten als bislang üblich. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Um so harmonisch Hand in Hand zu helfen wie bei dieser Übung des Nachwuchses von Feuerwehr und THW an der Hochwaldhalle, wünschen sich die „blauen Retter“ Einsätze, in die sie ihrer Meinung nach viel früher eingebunden werden sollten als bislang üblich. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. "Warum sind wir kein festes Glied in der Alarmierungskette?", fragt Ortsbeauftragter Helmut Olinger. Unverständnis macht sich beim obersten Hermeskeiler THW-Helfer breit, wenn er feststellen muss, dass sich sein Team wie im Fall des Mähdrescherunfalls mit einem Schwerverletzten am 1. August erst anbieten muss, um helfen zu können.

Bei Erntearbeiten geriet ein Landwirt unter seinen Mähdrescher. Vier alarmierte Feuerwehren konnten den Mann zunächst nicht befreien, weil ein geländegängiges Fahrzeug fehlte. Das THW konnte den Einsatz mit seinem Unimog unterstützen (der TV berichtete). "Wenn ein Alarm wie dieser kommt, sollten wir gleich mitalarmiert werden", findet Olinger.

Teile der Ausrüstung von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk unterscheiden sich fast nur im Anstrich, bei den einen in Blau, den anderen in Rot. Außerdem sind beide in Hermeskeil direkt nebeneinander stationiert.

Ein weiterer Aspekt ist laut Olinger: "Das THW ist eine Anstalt des Bundes. Weder Land, Kreis noch Verbandsgemeinde kostet unsere Dienstleistung etwas."

Bitburg habe es vorgemacht und die Alarmierungskette so modifiziert, dass sowohl das Können der Helfer als auch die Ausrüstung von Feuerwehr und THW im Ernstfall optimal eingesetzt werden können.

Dabei wäre das dank moderner Computertechnik relativ einfach. "Verbandsgemeinde und Feuerwehr können bei der Rettungswache Trier in das Alarmierungssystem Stichworte eingeben, die eine automatische Mitalarmierung des THW auslösen", weiß Olinger. So sei das in Bitburg gemacht worden.

"Eine Alarmierung erfolgt, wenn es die Lage erfordert", argumentiert der Hermeskeiler Wehrleiter Christoph Borresch. Die Aufgaben der Feuerwehr seien per Gesetz der Brandschutz und die technische Hilfe. In den Alarm- und Einsatzplänen sei das Technische Hilfswerk berücksichtigt und diese lägen ihm auch vor.

Helmut Olinger wird jedoch das Gefühl nicht los, dass seine Helfer "Retter zweiter Klasse" sind: "Wir haben 45 hoch motivierte Leute und liegen an der Spitze bei der Lehrgangsbelegung." Hinzu kommen 30 Junghelfer.

"Wir sind kein Schlusslicht, sondern unterstützend tätig", macht der Geschäftsführer des THW in Trier, Markus Haier, klar. Die Möglichkeiten des Hilfswerks seien der Feuerwehr bekannt.

Der jeweilige Einsatzleiter entscheide nun mal aus der Schadenslage vor Ort heraus, ob diese gebraucht werden oder nicht.

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