Lieder und Texte zum Nachdenken

HINZERT. (fab) Nachdenkliche Musik am Ort der Trauer. Die Luxemburger Formation "Miller Moaler" spielte Arbeiter - und Freiheitslieder im Dokumentations- und Begegnungszentrum.

 Sänger und Gitarrist Gerard Bintener (links) und Bassist Paul Lebrun aus dem Luxemburger Sextett "Miller Moaler". Foto: Frank Faber

Sänger und Gitarrist Gerard Bintener (links) und Bassist Paul Lebrun aus dem Luxemburger Sextett "Miller Moaler". Foto: Frank Faber

In sich gekehrt lauschen rund 150 Zuhörer dem Text und den Klängen des Liedes "Die Gedanken sind frei", eine Hymne gegen die Unterdrückung, die in allen Konzentrationslagern verboten war. Ausnahmsweise beherrschen einmal etwas lautere Töne die sonst so ruhige und beschauliche Szenerie der Begegnungsstätte. Die sechsköpfige Formation "Miller Moaler" (zu Deutsch: Schmetterling) präsentieren den Besuchern ein musikalisches Programm aus nachdenklichen Texten mit sprödem Chanson-Charakter. "Mei Papp de gät gesicht" ("Mein Vater wird gesucht"), geschrieben vom Luxemburger Hans Drach, handelt von der Verfolgung durch die Gestapo. Nach jedem Lied liest Melanie Noesen ausgewählte Texte und Gedichte vor oder zitiert aus den Tagebuchaufzeichnungen der Inhaftierten. Als die "Moorsoldaten" erklingen, singt der gebürtige Hermeskeiler Erwin Weber jede einzelne Silbe mit. "Ich kenne das Lied seit frühester Kindheit", erinnert sich Weber. Mit "Bella Ciao", einem italienischen PartisanenSong gegen die Herrschaft von Mussolini und Hitler endet unter großem Beifall das Konzert des luxemburgischen Sextetts "Miller Moaler". "Das war für uns ein Riesenerfolg", bilanziert Dieter Burgard, der Erste Vorsitzende des Fördervereins des ehemaligen KZs Hinzert. Der Verein will auch in Zukunft in erster Linie informieren und zudem die Gedenkstätte mit verschiedenen Kunst- und Kulturformen ausfüllen.

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