Männer, die durchs Feuer gehen

HENTERN. Über 100 Einsätze der gesamten Bandbreite haben die Kräfte der Feuerwehren der Verbandsgemeinde Kell am See im vergangenen Jahr absolviert. Ein Rückblick von Wehrleiter Bruno Merten gab aber auch Einblicke in künftige personelle und wirtschaftliche Vorhaben.

 Feuerwehrmänner setzen die eigene Gesundheit für ihre Mitmenschen aufs Spiel. TV-Foto: Hans Muth

Feuerwehrmänner setzen die eigene Gesundheit für ihre Mitmenschen aufs Spiel. TV-Foto: Hans Muth

Gebäudebrände in Waldweiler und Schillingen, Hochwasser in Mandern, Personensuche mit Einsatz des Feuerwehrbootes in Kell am See, Flächenbrand in Schillingen, Waldbrand in Kell am See, bei dem ein Mensch nur noch tot geborgen werden konnte, schwere Verkehrsunfälle, verletzte Personen durch herumlaufende Pferde in Waldweiler und auslaufendes Heizöl in Mandern - das sind nur einige Beispiele der Einsätze, in denen jeder einzelne Feuerwehrmann im letzten Jahr vollen Einsatz gegeben habe, so lautete der Überblick von Wehrleiter Bruno Merten. Dass dabei auch 27 Einsätze absolviert wurden, die wegen Verdachts auf Vogelgrippe ausgelöst wurden, erwähnte er dabei nur am Rande. "Bei den Brandeinsätzen hat sich sehr positiv herausgestellt, dass das in Zerf stationierte ehemalige Kreisfahrzeug, welches für unsere Feuerwehren umfunktioniert wurde, vor Ort war und somit eine genügende Anzahl von Atemschutzgeräten sofort einsatzbereit war", so Merten. Nicht unerwähnt wollte er die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes des Ortsvereins Kell lassen, die bei fast allen Einsätzen vor Ort gewesen seien. "Deren Anwesenheit macht uns die Arbeit leichter, und wir sind auf der sicheren Seite, was die Erstversorgung der verletzten Personen oder gar von Feuerwehrleuten anbelangt." Von einem Vergleich der Feuerwehren mit Vereinen möchte Merten absolut nichts wissen. "Ich hoffe, dass die Einsatzstatistik unserer Feuerwehren auch dem letzten Kritiker beweist, dass unsere Feuerwehren absolut nicht mit irgendeinem Verein zu vergleichen sind, wie dies bereits des Öfteren geschehen ist." Um ihre Arbeit gewissenhaft zu verrichten, absolvieren die Feuerwehrleute zahlreiche Lehrgänge. So auch Tages-Seminare in Neuwied, wo an Unfallfahrzeugen in Theorie und Praxis neue Techniken zur Rettung von eingeklemmten Personen vorgestellt wurden. "Solche Seminare sind für den Feuerwehrmann lebenswichtig", erklärte Merten. "Wer beispielsweise unvorbereitet in einem Unfallfahrzeug Aufräumarbeiten vornehmen will und nicht über plötzlich aktivierte Airbags geschult wurde, kann dies mit seinem Leben bezahlen." Auch das Wissen, wie man sich inmitten des Feuers sach- und fachgerecht bewegt, da man sich trotz feuerfester Kleidung und Atemschutzgeräte nie sicher fühlen dürfe, werde ständig geschult. "Die Männer, die sprichwörtlich durchs Feuer gehen, setzen ihre Gesundheit für ihre Mitmenschen ein."Mittel für weitere Fahrzeuge beantragt

Hinsichtlich der Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen seien unter Berücksichtigung des Alters der Fahrzeuge von 25 Jahren frühzeitig Anträge für die Orte Heddert, Kell am See, Lampaden Vierherrenborn, Mandern und Hentern gestellt worden. "Die Landeszuwendungen wurden zugesagt, und man kann davon ausgehen, dass die Zuwendungen in vier Jahresraten fließen" , informierte Merten, der mit dem Eingang der letzten Rate in etwa sieben Jahren rechnet. Dass sich der Bund aus seiner Verantwortung bezüglich des Katastrophenschutzes zurückziehe, bedeute, dass die bundeseigenen Feuerwehrfahrzeuge nicht mehr vom Bund unterhalten oder angeschafft werden. "Die Feuerwehrverbände sind hiermit nicht einverstanden und haben eine Resolution an den Bundestag gerichtet", betonte Merten.

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