Märchenschmiede Waldweiler

WALDWEILER. Wie bringt man mehr als 600 Menschen dazu, auf Stühlen und Tischen zu tanzen? Kein Problem für die "Weilerer Nösen" in der Teufelskopfhalle. Die Gala-Sitzung des Musikzugs "Teufelskopf" Waldweiler riss alle mit.

 Die "Hippies" und die "8-Zylinder" waren mächtig in Fahrt.Foto: Hans Muth

Die "Hippies" und die "8-Zylinder" waren mächtig in Fahrt.Foto: Hans Muth

"Das Thema Bürgermeisterwahl istfür uns tabu", so Sitzungspräsident Helmut Biewer im Vorfeld."Die Waldweilerer haben sich mit der neuen Situation gutabgefunden, dabei wollen wir es belassen." Die neue Situation inGestalt von Bürgermeister Manfred Rauber ist mittlerweile seitfast genau einem Jahr im Dienst (der TV berichtete). Die Sitzung hatte kaum begonnen, da gab es in der Teufelskopfhalle schon stürmischen Applaus. Der Elferrat zog ein, getreu dem Motto "Wald Disney" maskiert als bekannte Figuren der US-Märchenschmiede von der Schönen und dem Biest bis zu Micky Mouse. Unter letzterem Kostüm verbarg sich Conferencier und Sitzungspräsident Helmut Biewer.

Auch ein Dreigestirn hatten die Waldweilerer vorzuweisen, und die Garde hatte ihre Tänze bis zur Perfektion einstudiert. Arielle, die Meerjungfrau (Andreas Götten) schwamm in ihrem Element, um ab und zu aufzutauchen und Ereignisse an der Wasseroberfläche zu registrieren. Dass sie auch Ereignisse aus dem Ort mitbekam, war selbstverständlich. Die Tanzformation "After Eight" überbrückte mit gekonnten Einlagen, um dann den "Mann aus dem Supermarkt" (Andreas Adams) zu begrüßen. Von Parkplatzschwierigkeiten bis hin zu meist selbst gemachten Problemen erzählte Adams, der im 25. Jahr Mal in der Bütt stand und frenetisch gefeiert wurde.

Ein Augenschmaus war die Tanzformation "8 Zylinder". Mit perfekt einstudierten Tänzen à la "Cabaret" begeisterten sie das Auditorium und kamen nicht ohne Zugaben von der Bühne.

Vater und Tochter (Marc Wallrich und Eva Mencher) hatten im Zwiegespräch eine Menge Probleme zu wälzen. Insbesondere die vorlaute Tochter brachte Vater mit ihren Fragen ("Schreibt man Pferd mit F oder V?") oft in Verlegenheit. Antwort: "Schreib doch einfach Gaul."

Keine Bürgermeister-Themen in der Kappensitzung? Von wegen. Was sind denn bitte Statisten, will die Tochter wissen. "Das ist so was wie unser alter Bürgermeister, hinter dem standen Leute, die zogen die Strippen."

Der Höhepunkt der ersten Hälfte waren unumstritten die beiden Hippies Burkhard Gouverneur und Michael Goubernator, der in Waldweiler und Umgebung besser als "Papa Pein" bekannt ist. Mit hervorragenden Gesangs- und Redevorträgen begeisterten sie das Publikum, dessen Stimmung sich steigerte, bis alle begeistert auf Stühle und Tische stiegen. Die anschließende Pause hatten sich alle Beteiligten redlich verdient.

Nach der Pause ließen die "Bordsteinschwalben", eine Gesangstruppe, Elvis aus einem Sarg auferstehen.

Zwei Soldaten (Wendelin Biwer und Bürgermeister Manfred Rauber) hatten sich zur Aufgabe gemacht, Waldweiler auszukundschaften. Hierbei brachten sie viele kommunale Ungereimtheiten ans Tageslicht.

Dem Tanz mit "Devil Heads" folgte als Abschluss ein "Special Act" mit den Bordsteinschwalben, die gesanglich bestimme Berufssparten humoristisch darstellten. Fazit: Der Musikzug hat es auch dieses Mal wieder geschafft, die Narren im Hochwald zu begeistern.

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