Mandern und seine Millionen-Baustelle

Der Startschuss für das mit Abstand größte Bauprojekt in Mandern seit Jahrzehnten steht unmittelbar bevor. Bei einer Versammlung im Jugendheim wurden den Dorfbewohnern die wichtigsten Fakten zum Ausbau der Ortsdurchfahrt (Kreisstraße 70) und zweier Gemeindestraßen inklusive neuer Kanal- und Wasserleitungen erläutert. Insgesamt werden dafür 3,2 Millionen Euro ausgegeben.

Mandern. Sie hat mehr als 30 Jahre auf dem Buckel und ist daher an vielen Stellen in einem sehr schlechten Zustand. Seit langem warten die Manderner auf die Erneuerung ihrer Ortsdurchfahrt.

"Sie ist auf jeden Fall notwendig, und wir sind sehr froh, dass wir jetzt endlich beim Kreisstraßenausbau zum Zug gekommen sind", betont Gemeindechef Martin Alten. In der nächsten Woche wird sich das 930-Einwohner-Dorf in eine Großbaustelle verwandeln. Zunächst ist dabei die K 70 (Hauptstraße, Weiskirchener Straße) an der Reihe. Sie wird auf einer Länge von 950 Metern ab der Kreuzung an der Kirche bis zum Ortsausgang inklusive Gehwegen und Straßenbeleuchtung ausgebaut. Außerdem werden die Verbandsgemeinde-Werke dort das Netz der Kanal- und Wasserleitungen erneuern. Parallel dazu lässt die Kommune Mandern zwei in die K 70 mündende Gemeindestraßen erneuern - die Brunnen- und die Gartenfeldstraße. Hinzu kommen kleinere gestalterische Verbesserungen auf Dorfplätzen beziehungsweise ein neuer Treppenaufgang von der K 70 zum Neubaugebiet.

"Es wird richtig viel Geld in die Hand genommen, um die Verkehrswege im Dorf auf ein deutlich attraktiveres Niveau zu bringen", betonte VG-Chef Werner Angsten am Donnerstagabend bei einer Bürgerversammlung im Jugendheim. Dort erfuhren rund 60 Zuhörer alles Wissenswerte über das Großprojekt. So machte Angsten deutlich, dass insgesamt allein im ersten Bauabschnitt über 3,2 Millionen Euro verbaut werden. Diese finanzielle Last verteilt sich auf den Kreis (rund 700 000 Euro), die VG-Werke (1,68 Millionen Euro) und die Ortsgemeinde (850 000 Euro), die ihrerseits die direkten Anlieger durch Beitragszahlungen bei der Finanzierung mit ins Boot nimmt.

Wenn im Hochwalddorf die Bagger anrollen, wird die K 70 für den überörtlichen Verkehr voll gesperrt. Dieser wird über die B 407 und Waldweiler nach Mandern umgeleitet. "Der Anliegerverkehr soll aber so weit wie möglich aufrechterhalten werden", informierte Ralf Jakobs vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier. Allerdings müssen sich die Manderner darauf einstellen, dass die Baustelle das Gesicht des Dorfes längere Zeit prägen wird. Von der bauausführenden Firma Düpre in Hermeskeil sind 650 Werktage angesetzt, so dass nach Plan die Arbeiten im März 2011 beendet wären. "Das ist aber verdammt lang", meldete sich Walter Hennen aus dem Publikum kritisch zu Wort. Werner Kronenberger, Geschäftsführer der Firma, versuchte die Bedenken zu entkräften, unter anderem mit der Aussage:"Das ist sicher zu unterbieten" . Er verwies auch auf das aktuelle Beispiel in Gusenburg, wo es gelingen werde, die Arbeiten mehrere Monate vorzeitig abzuschließen. Auch Alten betonte, dass die Gemeinde mit einer kürzeren Bauzeit rechne und darauf hoffe, "dass wir mit dieser Maßnahme Mitte 2010 fertig sind". Mit dem K 70-Ausbau sollen die Straßenbauaktivitäten in Mandern keineswegs beendet sein. Laut Angsten soll direkt im Anschluss der zweite Bauabschnitt angegangen und damit die K 68 (Hans-Bilstein-Straße) erneuert werden.

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