Mehr Geld für Schulsanierung in Hermeskeil

Der Kreis steuert rund 2,2 Millionen Euro für die Sanierung des Schulzentrums Hermeskeil bei. Das beschloss der Kreistag am Montag einstimmig. Die Mittel sind für die energetische Sanierung, aber auch für die PCB-Sanierung und neues Mobiliar.

Trier/Hermeskeil. (alf) Die Sanierung des Schulzentrums Hermeskeil läuft auf Hochtouren. Man sei jetzt auf einem guten Weg, hieß es am Montagabend im Kreistag unisono von allen Fraktionen. Nichtsdestotrotz gab es zum wiederholten Mal in Kreisgremien einen Disput zwischen der SPD-Fraktion und Michael Hülpes (CDU). Fraktionschef Alfons Maximini warf dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil ein "miserables Krisenmanagement" vor. Erst durch Hinzunahme "wirklicher Fachkompetenz" und der Einsetzung eines Sanierungsausschusses unter Leitung des Kreises hätten die Bürger Vertrauen in die Sanierung gewonnen. Wie mehrfach berichtet, waren Räume mit dem als krebsverdächtig geltenden Schadstoff PCB belastet.

Landtagsabgeordneter Maximini hatte aber auch eine frohe Botschaft für den Kreistag aus Mainz mitgebracht: Das Land gewähre einen weiteren Zuschuss für die PCB-Sanierung von zwei Millionen Euro, kündigte er an.

Michael Hülpes hatte in einem TV-Interview eingeräumt, er habe "die emotionale Komponente dieser Problematik bei den Eltern unterschätzt". Im Kreistag betonte der kürzlich wiedergewählte Bürgermeister, er habe sich jederzeit an die Vorschriften gehalten und in enger Abstimmung mit der Kreisverwaltung die Sanierungsstrategie entwickelt. Hülpes: "Wer behauptet, ich hätte eine fahrlässige Körperverletzung begangen, den zerre ich vor den Kadi."

Auch Grünen-Sprecher Paul Port bemängelte die Krisenbewältigung ("Das hätten wir ein halbes Jahr früher haben können"). Jetzt befürchtet er, dass zum kommenden Schuljahr, wenn die Realschule in eine Integrierte Gesamtschule (IGS) in die Trägerschaft des Kreises übergeht, noch einmal Räume umgebaut werden müssen. Diese Befürchtung teilt Landrat Günther Schartz nicht. Inhaltliche Anforderungen und das Raumprogramm der IGS würden bereits jetzt in enger Kooperation mit dem Kreis abgestimmt.

Es sei keine Schande, externen Sachverstand hinzuzuziehen, sagte Udo Moser (Bürger für Bürger). Diese Lehre sollte man aus der Krise ziehen. FDP-Chef Claus Piedmont ("Wir haben das PCB-Thema nicht unterschätzt") und FWG-Fraktionsvorsitzender Hugo Kohl ("Emotionen sind immer stärker als Zahlen") sprachen sich ebenfalls dafür aus, dass der Kreis rund 2,2 Millionen Euro für die Schulsanierung zur Verfügung stellt. Inwieweit sich der Kreisanteil durch den neuerlichen Landeszuschuss verringert, steht angesichts des komplizierten Finanzierungsschlüssels noch nicht fest. Schätzungsweise betragen die Kosten für die Sanierung der Realschule, des Fachklassentrakts und der Hauptschule rund 7,3 Millionen Euro bis zum Jahr 2010.

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