Mehr Platz für Bauwillige

Hinzert-Pölert · Die Ortsgemeinde Hinzert bietet Bauwilligen bald die Möglichkeit, am Rande ihres Ortsteils Pölert Grundstücke zu erwerben. Sie sollen durch eine entsprechende Satzung zu Bauland werden. Die Gemeinde nimmt dafür auch selbst Geld in die Hand.

 Neue Bauplätze sollen im Ortsteil Pölert entstehen. Dafür nimmt die Gemeinde Hinzert Geld in die Hand. TV-Foto: Christa Weber

Neue Bauplätze sollen im Ortsteil Pölert entstehen. Dafür nimmt die Gemeinde Hinzert Geld in die Hand. TV-Foto: Christa Weber

Foto: (h_hochw )

Hinzert-Pölert. Ein Potenzial für neue Bauplätze im Ortsteil Pölert haben die Mitglieder des Gemeinderats schon vor einigen Jahren gesehen. Sie wollten aber zunächst abwarten und erst Nägel mit Köpfen machen, wenn tatsächlich konkrete Bauanfragen vorlägen.
Sechs bis sieben Parzellen



Das ist nun der Fall, wie Ortsbürgermeister Mario Leiber erfreut bestätigt: "Eine Familie aus Reinsfeld hat mich angesprochen, weil sie unbedingt in einem bestimmten Bereich bauen will. Das haben sie dann auch schriftlich bekundet." Die Familie interessiere sich für ein privates Grundstück, das an die Straße Auf der Küchenflur angrenzt. "Wir haben zwar noch ein paar freie Parzellen am Bürgerhaus, aber die Leute wollen unbedingt an dieser Stelle bauen", sagt Leiber.
Die Gemeinde hat nun beschlossen, die dafür nötigen Voraussetzungen zu schaffen. "Wir haben jetzt eine Ergänzungssatzung auf den Weg gebracht und nehmen das nötige Geld in die Hand", fasst der Ortschef die jüngsten Entscheidungen seines Gemeinderats zusammen.
Was bedeutet das im Detail? Eine Ergänzungssatzung schafft die Möglichkeit, Baulücken am Ortsrand zu schließen, indem ehemalige Flächen aus dem Außenbereich in die bebaute Umgebung einbezogen werden. Auf diese Weise wird der Ortsrand abgerundet und die Ortslage um neue Baugrundstücke ergänzt - ohne gleich ein Neubaugebiet ausweisen zu müssen. Die Satzung schafft auch das erforderliche Baurecht für die Parzellen, die nun von den privaten Eigentümern als Bauland zum Kauf angeboten werden können. Der Gemeinderat Hinzert-Pölert hat ein Büro beauftragt, die Satzung zu erstellen. Dies wird laut Leiber etwa vier bis fünf Monate dauern und 3600 Euro kosten. Durch die Ergänzung entstünden insgesamt etwa sechs bis sieben Parzellen.
Die Ortsgemeinde kümmert sich auch darum, dass die künftigen Bauherren zu ihren Grundstücken gelangen. Dazu soll ein Weg zwischen der Straße Auf der Küchenflur und der Blasiusstraße, der momentan nur als Feldweg dient, ausgebaut werden - inklusive Beleuchtung, Kanälen und Leitungen. Die Ortsgemeinde muss laut Leiber nur die Kosten für die Straße tragen, geschätzt etwa 30 000 Euro. Davon bezahlt die Gemeinde 40 Prozent selbst, die restliche Summe wird auf alle Grundstücksbesitzer in Pölert umgelegt. Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr beginnen. Diese Initiative für neues Bauland sieht Leiber als Beispiel dafür, dass es in dem Doppelort mit 320 Einwohnern nach etwas unruhigen politischen Zeiten "wieder vorangeht". Damit spielt er auf die häufigen Wechsel an der Gemeindespitze an. Sein Vorvorgänger war 2011 zurückgetreten, der Posten des Ortschef war für mehrere Monate vakant. Vorgänger Jürgen Merkel blieb zwei Jahre im Amt, bevor er bei der Kommunalwahl 2014 gegen Leiber unterlag. "Inzwischen ist Ruhe eingekehrt im Ort", sagt Leiber, "und wir sind zurück im Tagesgeschäft".

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