Mehr Sonne, mehr Camper und viel Holz

Mit dem ökologischen Neubaugebiet "An der Fischerei" macht es sich die Ortsgemeinde Kell am See wirklich nicht leicht. Die Anregungen der Träger öffentlicher Belange wurden in der jüngsten Ratssitzung ausführlich diskutiert. Die Stellungnahmen reichten vom Jubel des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) bis zum Unverständnis der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.

 Bis ins kleinste Detail diskutiert: Gabi Lugenbiehl, Bärbel Backes, Ortsbürgermeister Markus Lehnen, Werner Hornetz und Horst Zimmert (von links) mit dem Plan zum Ökologischen Neubaugebiet „An der Fischerei“. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Bis ins kleinste Detail diskutiert: Gabi Lugenbiehl, Bärbel Backes, Ortsbürgermeister Markus Lehnen, Werner Hornetz und Horst Zimmert (von links) mit dem Plan zum Ökologischen Neubaugebiet „An der Fischerei“. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Kell am See. Schnell war die Planung zur Erweiterung des Campingplatzes neben dem Schwimmbad im Ortsgemeinderat Kell am See beschlossene Sache. Die Planer, Annette Weber und Michael Natter, hatten alle Auflagen eingearbeitet und kommen somit auf eine Erweiterung der Anlage von 62 auf 100 Stellplätze. Die Gemeinde erhofft sich laut VG-Bürgermeister Werner Angsten Mehreinnahmen, um das Defizit des Schwimmbades zu mildern. Angsten und Ortsbürgermeister Markus Lehnen sind sicher: "Der Bedarf ist da." Auch für Wohnmobilfahrer wird es Plätze geben.Für die Erweiterung werden 190 000 Euro investiert. Ein Stellplatz für Dauercamper kostet 696 Euro pro Jahr. Im Frühjahr soll mit der Ausführung der Planung begonnen werden.Relativ flott ging auch der neue Forstwirtschaftsplan von Revierförster Axel Weber über die Bühne. Der Überschuss wird sich von 110 650 Euro im Vorjahr auf 73 141 Euro reduzieren. Ein Grund sind die Folgen des Orkans Kyrill. Sorgen bereiten dem Forst auch die Wildschäden und die Unfähigkeit der Jagdpächter, die Wilddichte in vertretbaren Grenzen zu halten. Es wird deshalb völlig neue Pachtverträge geben. Lehnen: "Die Jagdpächter wissen, wo sie dran sind." Die Brennholzpreise steigen leicht von zwölf bis 17 Euro pro Raummeter, 32 Euro für Industrieholz und 28 bis 32 Euro für fertig gestapeltes Holz.Bei der Vorstellung der neuesten Planung zum ökologischen Baugebiet "An der Fischerei" ging es dann stark ins Detail. Die Planer, Nils Osterwalder und Bernhard Ullrich, hatten 32 Seiten Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und Bürger mitgebracht.Großen Applaus gab es vom BUND für die Planung, die eine ausgiebige Nutzung erneuerbarer Energie bei allen Häusern vorsieht, die hier errichtet werden sollen. Zehn Interessenten gibt es bereits. Sonnenkollektoren auf den Dächern werden wohl das Bild bestimmen.Unverständnis ernteten die Planer von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald: Die Bevölkerungzahl gehe zurück und an einem Wochenende würden im Trierischen Volksfreund schon mal 138 Einfamilienhäuser zum Verkauf angeboten. Wozu also ein Neubaugebiet, so die Frage der Schutzgemeinschaft.Lange wurde über Dachformen, Neigungswinkel sowie Größe und Art von noch zu pflanzenden Bäumen diskutiert. Große Laubbäume sollen den Sonnenkollektoren nicht das Licht wegnehmen. "Die Sonne hat Vorfahrt", machte Lehnen klar. Die geänderten Pläne werden jetzt erneut offengelegt.

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