Mehr als eine reine Lehranstalt

HERMESKEIL. (urs) Dank ihrer Projekttage "im Zeichen des Buches" starten die Schüler der Erich-Kästner-Realschule mit Spaß in die Ferien. Bei der Themen-Auswahl - Geheimschrift oder Herstellen von Tinte und Papier gehörten dazu - konnten die Jugendlichen eigene Ideen mit einbringen.

 Kreativität und Neugier waren beim Herstellen von Plastiken gefragt. Philipp Barth, Ivonne Nickels, Katja Gordner, Katharina Wiesen und Benjamin Müller (von links) vollenden ihr Werk.Foto: Ursula Schmieder

Kreativität und Neugier waren beim Herstellen von Plastiken gefragt. Philipp Barth, Ivonne Nickels, Katja Gordner, Katharina Wiesen und Benjamin Müller (von links) vollenden ihr Werk.Foto: Ursula Schmieder

"Das ist cool. Wir hoffen nur, dass die Hose noch was wird." Mit viel Stolz machten sich Ivonne und ihre Mitschüler daran, ihrem Exponat den letzten Pfiff zu verleihen. Denn die lebensecht ausgestopfte Jacke macht erst mit Kopf so richtig was her. "Die Haare kommen richtig fest dran", erklärte Benjamin und zeigte die im Laufe des Vormittags aus geflochtener Wolle selbst hergestellte Haarpracht. Die Hose, die mit Original-Maschendrahtzaun versteift wird, sparen sich Philipp, Katja und Katharina für den folgenden Tag auf. Mit den thematischen Projekttagen "Im Zeichen des Buches" verlässt die Erich-Kästner-Realschule Hermeskeil eine Woche lan den starren Unterricht. In diesem Kontext sind auch die zum zweiten Mal organisierten fachbezogenen "Realien-Tagen" zu sehen, wie Schulleiter Hans-Joachim Gärtner erklärt. "Das macht halt mehr Spaß", stellt der Rektor fest. Das Öffnen der Schule gehöre zu der Gesamt-Konzeption, die ihm vorschwebe. "Die Schule soll mehr sein als eine reine Lehranstalt." Entsprechend dieser Zielsetzung hatten die 800 Schüler auch eigene Projekt-Ideen zum Thema Buch einbringen können. In Kombination mit den Vorstellungen der 34 Lehrer entstand so ein vielseitiges Angebot. Dazu gehörte auch die Geheimschrift des ungarischen Grafen Sandorf, bei deren Entschlüsselung Marlies Spengler (Mathematik und Physik) den Schülern half. Die Herstellung von Tinte machte unter der Leitung von Holger Wegmeyer und Doris Hein richtig Spaß, wie die Schüler versicherten. Absolut glaubwürdig bei dem Gedränge um die Kochtöpfe, in denen "Bananentinte" blubberte. Trotz Buch-Thematik blieb der Computer natürlich nicht außen vor. "Seit vier Stunden machen die Grammatik, ohne es zu wissen", kommentierte Marianne Schön das CD-Spiel "Wizadora". Die Schüler hatten die Qual der Wahl zwischen dem Verfassen eines "Tim und Struppi"-Comics in Französisch, dem Studium des Eskimo-Lebens, einem orientalischen Tanz, dem Schöpfen von Papier oder Schnitzen von Buchstützen. Die meisten Mitglieder hatte die Sportgruppe, die gestern eine abschließende Präsentation am Sport-und Spiele-Vormittag vorbereitet hatte.

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