Mehrgenerationenhaus: Viele packen mit an

Noch ist nicht alles fertig im Mehrgenerationenhaus Johanneshaus in Hermeskeil. Doch schon heute sorgen mehrere Generationen für Leben in dem Haus, das sich in mehr als vier Jahrzehnten einen Namen gemacht hat in der Erwachsenenbildung.

 Vor allem an den Samstagen tummeln sich derzeit Menschen jeden Alters im Hermeskeiler Johanneshaus, das sich so in doppelter Hinsicht als Mehrgenerationenhaus präsentiert. TV-Foto: Ursula Schmieder

Vor allem an den Samstagen tummeln sich derzeit Menschen jeden Alters im Hermeskeiler Johanneshaus, das sich so in doppelter Hinsicht als Mehrgenerationenhaus präsentiert. TV-Foto: Ursula Schmieder

Hermeskeil. Seit einigen Tagen gibt es mehr als eine Baustelle im Hermeskeiler Johanneshaus, dem sich mehr und mehr etablierenden Mehrgenerationenhaus. Im Erdgeschoss renovieren ehrenamtliche Innenausbauer Personalraum, Lager und Gaststätte. In der zweiten Etage geht es rund im Beratungszimmer und in der Martinusstube, seit Jahren Treffpunkt für Fotofreunde, Schachclub, Quiltkreis und Kindergruppen. Laut Dechant Clemens Grünebach packen nicht nur Mitglieder der Kirchengemeinde, darunter auch einige Firmlinge, mit an. Manche Helfer sagten sich einfach nur: "Das ist eine gute Sache - da mach ich mit."

Die Renovierung der Räume war laut Grünebach im Gesamt-Projekt Mehrgenerationenhaus nicht enthalten. Folglich gebe es keine Zuschüsse von Land, Stadt oder Verbandsgemeinde - aber 2000 Euro über die RWE-Initiative "Aktiv vor Ort", die 90 Prozent der Materialkosten abdeckten. Ohne ehrenamtliches Engagement wären seiner Einschätzung nach um die 13 000 Euro aufzubringen gewesen. Insgesamt werde das Engagement der Helfer in und um das Hermeskeiler Mehrgenerationenhaus mit 30 000 bis 40 000 Euro zu Buche schlagen. Nicht eingerechnet Arbeiten an den Außenanlagen, die die Kirchengemeinde bezahle.

Unabhängig von Außenanlagen und Ehrenamtlichen-Einsatz werden binnen drei Jahren 480 000 Euro in das Mehrgenerationenhaus fließen. "Ohne die Kosten für den laufenden Betrieb oder das Programm", betont Grünebach. Denn die trage die katholische Kirchengemeinde, der viele Partner zur Seite stehen werden (siehe Extra). Den größten Batzen der halben Million für Gebäuderenovierung und das Herrichten von Räumen trage mit 55 Prozent das Bistum. Die Stadt Hermeskeil steuere etwa 100 000 Euro bei, Kreis und Verbandsgemeinde jeweils rund 50 000 Euro und die Kirchengemeinde 20 000 Euro. Der erste von drei Bauabschnitten, der unter anderem das neue Bistro beinhaltet, ist laut Grünebach bis auf den im Herbst noch einzubauenden Treppenlift abgeschlossen. Im nächsten Jahr stehen die Erneuerung der Flachdächer und die Isolierung des großen Saales an. 2011 soll die Reihe kommen an die Innenrenovierung der Gaststätte, des Saales und der für 300 Personen ausgelegten Toiletten, deren Renovierung allein 80 000 Euro kosten soll. Extra Mehrgenerationenhaus: Um das im Sommer 2008 formell eingeweihte Begegnungshaus mit Leben zu füllen, kooperiert die Kirche mit vielen Partnern. Mit im Boot sind zum Beispiel Diakonie, Caritas und Arbeiterwohlfahrt, Praxen für Kinder- und Jugendmedizin oder für Ergotherapie sowie Jugendzentrum und Jugendbüro. Über das im Jahr 2007 begründete "Lokale Bündnis für Familien" sind zudem Kreis und Verbandsgemeinde mit dabei sowie Kindertagesstätten oder Lebensberatungsstellen, die mit Dutzenden von Verbänden und Organisationen an einem Strang ziehen. Entsprechend vielfältig sind die Angebote des Mehrgenerationenhauses Johanneshaus, das seit mehr als 40 Jahren als Haus der Erwachsenenbildung etabliert ist. Rund um das neu eröffnete "Bistrorante Don Camillo" bietet es nicht nur Lebens-, Trauer-, Sucht- und Schuldnerberatung an, sondern auch die Betreuung von Demenz-Patienten, Eltern-Treffs, Senioren-Frühstück oder einen Interkulturellen Frauen-Nachmittag. (urs)

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