Meisterliches Chorerlebnis

Reinsfeld · "Klangmomente" hatten die Sängerinnen und Sänger des Quartettvereins das Konzert der Chöre in der Reinsfelder St.-Remigius-Kirche genannt. Was bei dem Event herauskam, war weit mehr. Es war eine Fülle an Qualität, gepaart mit einem großen Moment an Freude an der Musik.

 Der Projektchor zeigt beeindruckende Leistungen. TV-FOTO: HANS MUTH

Der Projektchor zeigt beeindruckende Leistungen. TV-FOTO: HANS MUTH

Foto: Hans Muth (hm) ("TV-Upload Muth"

Reinsfeld. Reinsfeld ist eine der Hochburgen des Chorgesangs in der Region - das haben die Akteure aus dem Hochwaldort erneut vor 500 begeisterten Zuhörern in der Reinsfelder Pfarrkirche bewiesen. Die Kirche wurde im Altarbereich wechselseitig in vielen Farben angestrahlt. Der Verein präsentierte einen gemischten Chor, einen Männerchor und, speziell für dieses Konzert, einen Projektchor.
Doch beginnen wir mit einem Chor der geprüften Oberklasse. Zu Gast hatten die Reinsfelder nämlich keinen geringeren als den Meisterchor aus Fohre-Linden bei Idar-Oberstein, eine Gruppe von rund 40 Sängerinnen und Sängern, die zum vierten Mal in Folge ihren Titel Meisterchor beim Meisterchorsingen des Chorverbandes Rheinland-Pfalz verteidigen konnten. Wie Meister präsentierten sie sich dann auch unter der Leitung von Gerd Sackenheim. "An Tagen wie diesen", einem Song der Toten Hosen in Chorfassung, begeisterten sie das Auditorium. Stürmischen Beifall gab's auch für "Hallelujah" von Leonard Cohen.
Meisterlich war auf alle Fälle auch der Projektchor der Reinsfelder Truppe, die mit Sängerinnen und Sängern aus der Region bestückt war und, wie Moderator Michael Müller bekanntgab, über 80 Teilnehmer verfügt. Die Erwartung bei den Zuhörern war groß, denn eine solch große Truppe musikalisch unter einen Hut zu bekommen, das war eine Herausforderung. Chorleiterin Andrea Stüber, auch erfolgreich mit der A-cappella-Gruppe "Chorschatten", hatte jedoch ganze Arbeit geleistet. Mit "High Barbery", "Jubilate Deo" oder "My Lord, what a morning" hatte die Truppe die Zuhörer sofort auf ihrer Seite. Im vorderen Drittel der Pfarrkirche verteilt, präsentierte der Chor melancholisch und gefühlvoll "In this heart" von Sarah Connor. Der Höhepunkt des Abends allerdings war das Chor arrangement "Das alte Schloss". Als hätte die Interpretation kaum musikalische Züge, musste man sich doch eines Besseren belehren lassen. Gesungene Geisterstimmen, geschlagene Türen, Raunen, Kreischen, Flüstern - alles auf hohem musikalischem Niveau, genau auf das Dirigat von Stüber angelegt.
"Als wir die Noten bekamen, hielt ich es erst für ein undefinierbares Strickmuster", scherzte die Dirigentin. "Niemand kann sich vorstellen, welche Arbeit dahintersteckt, aber es hat so viel Spaß bei den Proben gemacht."
Spaß hatten auch die Zuhörer. "Eine tolle Sache, dieses Konzert", sagte Thomas Blatt aus Kell am See. "Ich habe selten so gute Chormusik hören dürfen." hm

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