Messe mit Masse und Klasse

HERMESKEIL. Es war eine Jubiläumsausgabe, die Maßstäbe gesetzt hat: Rund 25 000 Besucher haben sich am Wochenende auf der zehnten Hochwald-Gewerbeschau (Howa) umgeschaut. Vor allem am Sonntag war der Andrang an den Ständen der 86 Aussteller – so viele wie noch nie – im Hermeskeiler Schulzentrum gewaltig.

Eine "Schau der Superlative" hat Angelika Kohlhaas, die Sprecherin des Hermeskeiler Gewerbeverbands (HGV), bereits zum Auftakt der beiden Messetage versprochen, und zumindest am Sonntagnachmittag wird die zehnte Howa - eine Koproduktion von HGV und Verbandsgemeinde - diesem Ruf dann auch vollauf gerecht. Ob neue oder alte Hochwaldhalle: In beiden "Buden" herrscht Hochbetrieb. Zuweilen geht es für die Schaulustigen, die aus allen Teilen des Landkreises, dem Saarland oder von noch weiter her gekommen sind, nur noch langsam durch die Gänge. 5500 Quadratmeter Ausstellungsfläche

Allerdings wird der allergrößte Andrang dadurch entschärft, dass ein dritter Schauplatz neu hinzugekommen ist. Bei herrlichem Frühlingswetter bevölkern viele Besucher die große Freifläche auf dem Schulhof, wo es unter anderem vor und in zwei Zelten eine große Autoausstellung zu sehen gibt. Insgesamt sind es rund 5500 Quadratmeter Ausstellungsfläche, auf der die heimische Wirtschaft dem Publikum zeigt, was sie kann und welche Waren und Dienstleistungen sie an den Kunden bringen will. Das Spektrum der Angebote ist groß. Es reicht vom kleinen Händler, der wie Inge Theis mit ihrem Schreibwarenladen in Hermeskeil zu Hause ist, bis hin zu großen Unternehmen wie den Stadtwerken Trier oder den RWE. Stark vertreten sind - wie sollte es im Hochwald anders sein - Holz verarbeitende Firmen und damit einhergehend der Bereich "Bauen und Wohnen". Auffällig dabei: der Trend, den Besuchern Tipps und Infos rund ums Thema "Energiesparen" zu geben. Einen weiteren Schwerpunkt setzt die Sparte "Gesundheit". Sie spielt an vielen Ständen, unter anderem sind auch das St. Josef-Krankenhaus und das DRK mit dabei, eine große Rolle. Fast Symbolcharakter hat der Blick aufs Wetter: Nach einem eher trüben und regnerischen Samstag, mit dessen Publikums-Resonanz die Macher der Messe gleichwohl zufrieden sind, verbessert sich das Klima am Sonntag deutlich. Im übertragenen Sinne ist dies eine Entwicklung, die auch für viele Gewerbetreibende zutrifft. Nach einigen wirtschaftlich schwierigeren Jahren bewerten jedenfalls auch die Händler im Hochwald die konjunkturellen Aussichten als "überwiegend heiter". "Ich bin für die Zukunft positiv gestimmt. Unsere Auftragsbücher sind voll. Die Erhöhung der Mehrwertsteuer hat sich glücklicherweise nicht negativ bemerkbar gemacht", sagt beispielsweise der Hermeskeiler Schreiner Markus Linn. Er und mehrere andere Unternehmer betonen, dass für sie die Howa mit ihrem hohen Besucherzuspruch eine gute Gelegenheit ist, neue Kundenkontakte aufzubauen. René Müller vom gleichnamigen Autohaus freut sich derweil über die organisatorische Neuerung mit den Zelten auf dem Schulhof: "Für uns bedeutet das auf jeden Fall eine Verbesserung, da wir gerade am Samstag nicht mehr so der Witterung ausgesetzt waren wie früher." Viel Lob für die Messe vor der eigenen Haustür hat schließlich auch Jens Kaub parat. Die Hermeskeiler Firma "Teba" gehört zu den größeren Betrieben, die sich in der Hochwaldhalle zeigen: "Gerade im Vergleich mit anderen Messen, auf denen wir auch vertreten sind, muss man sagen, dass sich die Howa wirklich sehen lassen kann. Der Moselland-Ausstellung reicht sie jedenfalls bei weitem das Wasser."Extra-Bereich ist eine Bereicherung

Zumeist zufrieden sind am Wochenende aber nicht nur die Geschäftsleute. Auch die Besucher sind fast ausschließlich angetan von dem, was ihnen geboten wird: "Es gab sehr viel Interessantes zu sehen. Vor allem der Extra-Bereich für Autos ist eine echte Bereicherung", sagt etwa Manfred Rech aus Rascheid. "Das Kommen hat sich gelohnt", betont Wolfgang Michels. Einen Pluspunkt vergibt er dafür, dass auf ein großes Rahmenprogramm und marktschreierische Elemente verzichtet wird und die unaufdringliche, aber kompetente Beratung an den Ständen im Vordergrund steht. "Ich brauche kein großes Spektakel auf der Bühne." Gefallen hat es schließlich auch der Hermeskeilern Anneliese Blasius auf der Howa: "Das Angebot ist noch größer geworden." Für die Zukunft würde sie sich jedoch wünschen, "dass wieder mehr Aussteller aus der Mode-Branche kommen und vielleicht sogar eine Moden-Schau gezeigt wird. Das hat mir diesmal ein bisschen gefehlt." Das Fazit von Claudia Fuchs von der Organisationsagentur CCM am Sonntagabend: "Wir können sehr zufrieden sein. Die genauen Zahlen haben wir zwar noch nicht. Es war aber auf jeden Fall mehr los als bei der Howa 2005. Ich denke, das angepeilte Ziel von 25 000 Besuchern haben wir erreicht."

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